29.06.2016
Kulturpreis für Christoph Rütimann
Der diesjährige Thurgauer Kulturpreis wird dem Multimediakünstler Christoph Rütimann verliehen. Mit dem Preis, der mit 20 000 Franken dotiert ist, würdigt der Regierungsrat das vielfältige Schaffen des Preisträgers.
Preisträger Christoph Rütimann ist ein äusserst vielseitiger Künstler. Sein Schaffen reicht von Performances über Klang-, Text-, Foto- und Videoarbeiten bis zu klassischen Ausdrucksmitteln wie Zeichnung, Malerei und Skulptur. Bei aller Verschiedenartigkeit der verwendeten Materialien und Medien gibt es in seinem Werk durchgehende künstlerische Strategien: Wichtig ist etwa das Spiel mit den Linien, das seine Zeichnungen ebenso bestimmt wie die raumgreifenden Installationen oder jene Videoarbeiten, in denen die Kamera in rasanter Fahrt auf Treppengeländern, Schläuchen oder anderen Führungslinien durch den Raum rast.
Auch international wahrgenommen
Christoph Rütimann hat für sein Werk bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Sein Schaffen wird auch international wahrgenommen, wie eine Reihe umfangreicher Präsentationen in renommierten Kunstinstitutionen belegen. Auch im Kanton Thurgau, wo Rütimann seit 1999 wohnt und arbeitet, ist der Künstler im öffentlichen Raum und mit Ausstellungen präsent – am prominentesten in der retrospektiven Einzelausstellung «In den Tönen» 2007 im Kunstmuseum Thurgau.
Vernissage der Videoinstallation von Christoph Rütimann im neuen Business Park der Swisscom in Zürich-West im November 2012. Archivbild Regula Bänninger
Christoph Rütimann, Bürger von Basadingen und Zürich, ist 1955 in Zürich geboren und im bündnerischen Schiers aufgewachsen. Nach dem Primarlehrerpatent besuchte er von 1976 bis 1980 die Schule für Gestaltung in Luzern, die er mit dem Diplom als Zeichenlehrer abschloss. Bis 1999 in Luzern wohnhaft, zog er mit seiner Lebenspartnerin, der Schriftstellerin Zsuzsanna Gahse, nach Müllheim, wo er seither lebt und arbeitet. Zsuzsanna Gahse hat den Kulturpreis im Jahr 2010 erhalten.
Seit 1981 ist er regelmässig an Ausstellungen und Performances im In- und Ausland präsent. 1993 vertrat der Preisträger die Schweiz an der 45. Biennale di Venezia. 2007/2008 zeigten das Kunstmuseum St. Gallen, das Kunstmuseum Bonn und das Kunstmuseum Thurgau eine umfassende Retrospektive. Wichtige Museumsausstellungen fanden 2012 im Kunsthaus Zug und 2016 im Kunstmuseum Solothurn statt. Für sein Werk erhielt Christoph Rütimann diverse Auszeichnungen, unter anderem 1989 und 1992 das Eidgenössische Kunststipendium, 1990 den Nordmann-Kunstpreis, Luzern (heute: Manor-Kunstpreis), 1995 den Eidgenössischen Preis für freie Kunst, 2004 den Internationalen Kunstpreis des Landes Vorarlberg, 2005 einen Förderbeitrag des Kantons Thurgau, 2007 den Kunst- und Kulturpreis der Stadt Luzern und 2012 den Straubenzeller Kulturpreis St. Gallen.
Übergabe am 26. Oktober
Der mit 20 000 Franken dotierte Thurgauer Kulturpreis wird am Mittwoch, 26. Oktober 2016, um 20 Uhr im Rahmen einer öffentlichen Feier im Kunstmuseum Thurgau durch Regierungspräsidentin Monika Knill, Chefin des Departements für Erziehung und Kultur, übergeben. Mit dem Kulturpreis, der seit 1986 ausgerichtet wird, spricht der Regierungsrat seinen Dank und seine Anerkennung aus für ausserordentliche kulturelle Leistungen von Privaten und von Institutionen, die das kulturelle Leben im Kanton in besonderer Weise bereichern. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden jeweils von der Kulturkommission des Kantons Thurgau nominiert. (id)
Kommt vor in diesen Ressorts
- Kunst
Kommt vor in diesen Interessen
- Kulturförderung
Ist Teil dieser Dossiers
Ähnliche Beiträge
Verändern Preise die Karriere?
Vor 40 Jahren wurde der Adolf-Dietrich-Förderpreis für junge Künstler:innen erstmals verliehen. Wie hat der Preis die Karrieren der Preisträger:innen beeinflusst? Drei Künstler:innen erinnern sich. mehr
So kommst du ans „Heimspiel“
Das Ausstellungsformat „Heimspiel“ gastiert im Dezember erstmals auch im Thurgau. Noch bis 17. März können sich Künstler:innen um eine Teilnahme bewerben. mehr
Licht und Schatten
Während der Pandemie wurde der Güttinger Fotograf Mario Baronchelli durch das Projekt «Abgesagt» bekannt. Jetzt zeigt er neue Arbeiten in der Remise Weinfelden, die über den Sommer entstanden sind. mehr