von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter, 17.02.2017
15 000 Euro für Scala-Film
Finanzspritze für den Dokumentarfilmer Douglas Wolfsperger: Nach langem Ringen unterstützt jetzt doch auch die Stadt Konstanz den Film über das Sterben des Scala-Kinos
Jetzt also doch: Die Stadt Konstanz unterstützt den Dokumentarfilm von Douglas Wolfsperger über das Sterben des Programmkinos Scala finanziell. Insgesamt 15 000 Euro wird der in Berlin lebende und ursprünglich aus Konstanz stammende Regisseur für seinen Streifen erhalten. Das ist das Ergebnis der nicht-öffentlichen Beratungen der Jury des Konstanzer Kulturfonds. Die Entscheidung für den Film ist demnach sogar einstimmig in dem Gremium getroffen worden. Bereits zuvor sicher waren die Gelder aus Kreuzlingen (3500 Franken) und aus dem Lotteriefonds des Kantons (20 000 Franken).
So freut sich Douglas Wolfsperger auf Facebook über die Zusage
Das ist insofern erstaunlich als es im vergangenen Jahr in Konstanz noch eine intensive und wochenlange Debatte über die Förderung des Dokumentarstreifens gegeben hatte. Eine damals vom Filmemacher beantragte Unterstützung hatten Stadtverwaltung und Gemeinderat abgelehnt. Kulturbürgermeister Andreas Osner (SPD) hatte erklärt, es sei kein "zwingender Fördertatbestand vorhanden". Ergänzend erklärte das städtische Pressebüro damals: „ Das Phänomen „Sterben von Kulturkinos" ist ein bundesweiter Niedergang. Aber er hat nichts mit der Veränderung von speziell Konstanzer sozialen oder kulturellen Lebensgewohnheiten zu tun. Bei einer Befürwortung der unterjährigen außerordentlich hohen Förderung des Filmprojektes von knapp 40.000 Euro hätte sich die Stadt gegenüber vielen anderen Antragstellern unglaubwürdig gemacht."
Dass es nun doch anders kommt, kann man auch als Schlappe für den Kulturbürgermeister Osner werten. Er hatte sich deutlich gegen eine Förderung des Projektes ausgesprochen. Auch eine zunächst zugesagte Beteiligung an dem Film hatte Osner später zurückgezogen. Im Rathaus fürchtet man offenbar vor allem, dass der Wolfsperger-Film die Stadt in ein schlechtes Licht rücken könnte. Nach bisherigen Planungen soll der Film im Herbst 2017 in die Kinos kommen.
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