von Brigitta Hochuli, 06.05.2017
Achtung Wal im Seemuseum!
Von Brigitta Hochuli
Was, wenn ein junger Wal zu gross wird für die heimische Badewanne? Er wird in einen Wasserturm gezügelt. Was, wenn er auch dort keinen Platz mehr hat, weil er so gross geworden ist wie ein Elefant? Es kommt ein Heilikopter und fliegt ihn zum Meer. Oder Thurgauer Vorschulkinder fischen ihn in Kuscheltiervariante aus einer Kartontonne des Seemuseums Kreuzlingen.
Annemarie Bär hat sie zur Lesung geladen. Sie ist pensionierte Primarlehrerin, interimistisch als Museumspädagogin tätig und sehr überrascht vom grossen Anmarsch der fast 20 Kleinen mit Müttern, Grossmüttern und vereinzelten Vätern. Etwas nervös ist sie schon bei ihrer Premiere. Zur Veranschaulichung der Fisch-Rettung den Stoffwal an den Plastik-Heli zu binden, klappt jedenfalls nicht auf Anhieb. Aber was soll's! Rüdiger Stoyes Geschichte vom „Wal im Wasserturm" geht den Kindern auch so unter die Haut. Und die wunderbaren Bilder von Sándor Ferenczy faszinieren noch 46 Jahre nach ihrer Entstehung.
Glücklicher Zufall: Die Kinder sitzen im Gewölbekeller, umgeben von märchenhaften Fotografien aus der Süsswasserunterwelt. Die aktuelle Ausstellung von Michel Roggo zeigt „Die Quelle des Lebens".
Quelle des Lebens ist für Omama auch ihre viereinhalbjährige Enkelin. „Aber wie kam der Wal von der Wanne in den Turm?", will sie wissen. Berechtigte Frage! Zur Belohnung gab's Knabberfischli und einen Spaziergang zum Wasser. Ein paar Dutzend Schritte sind es nur, so schön liegt das Seemuseum!
***
Tipps für Kids:
- Kinder-Agenda auf thurgaukultur.ch
- museum-fuer-kinder.tg.ch
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