Living Fabrics・aus Alt macht Neu

Living Fabrics oder wie aus alten Kleidern ein Teppich wird.
Nesa Gschwend gastiert im Schulmuseum. Die Schweizer Künstlerin mit Wurzeln im Rheintal verknüpft das Handwerkliche mit dem Philosophischen. In Anlehnung an ihr partizipatives Kunstprojekt Living Fabrics (2015-2020), bei dem aus getragenen Kleidern von 1000 Händen 100 Teppiche geschaffen werden, können Workshopteilnehmende alte Kleider und Stoffe zu neuen Kreationen vernähen.
Nesa Gschwend gehört zu den profiliertesten Künstlerinnen der Schweiz. Sie verknüpft das Handwerkliche mit dem Philosophischen. Aufgewachsen im Sankt Galler Rheintal, hat sie in St.Gallen eine Ausbildung zur Textilgestalterin gemacht. In den Jahren 2009 bis 2016 treten textile Techniken wie Sticken, Nähen, Knüpfen vermehrt in den Vordergrund. Der Einsatz dieser handwerklichen Techniken und Materialien wird auf eine inhaltliche Ebene transponiert, indem sie in den Kontext unterschiedlicher kultureller, historischer und gesellschaftlicher Bedingungen gestellt werden, beispielsweise in der aus getragenen Saris geschaffenen Installation Red Strings Through My Hands 2009 im India Habitat Centre New Delhi und in der Kunsthalle Wil, welche unter anderem die unentrinnbare Verstrickung der ehemaligen Besitzerinnen in hierarchische Strukturen thematisiert. Gschwends Arbeiten integrieren und reflektieren ortsspezifische, ebenso wie persönliche Bezugsfelder, zum Beispiel ihre Kindheit im Rheintal und die textile Kulturgeschichte der Ostschweiz, etwa in Gefaltete Erinnerung (2014) oder Stoffe einer Kindheit (2015).
Mit dem partizipativen Kunstprojekt Living Fabrics (2015–2020), in dem aus getragenen Kleidern 100 Teppiche aus Altkleidern von 1000 Händen geschaffen werden sollen, vereint die Künstlerin das Thema des individuellen Porträts mit der globalen Bedeutung handwerklicher Tradition für die soziale und kulturelle Verwurzelung. Dieses Projekt zeigt exemplarisch, wie sich Nesa Gschwends Schaffen kontinuierlich aus einer Auseinandersetzung mit subjektiver Befindlichkeit im Frühwerk hin zu einer Fokussierung auf gesellschaftliche Kontexte entwickelt hat.
Workshopdurchführung: Mittwoch, 28. Oktober 2020
Zeit: 14.00 - 17.00 Uhr
Nesa Gschwend richtet sich mit dem Workshop an Gross und Klein. Alle können mitmachen. Es sind keine besonderen Voraussetzungen nötig.
Anmeldeschluss: 15. Oktober 2020
Kontakt Veranstalter:
Thurgauer Schulmuseum Amriswil
071 410 07 01
info@schulmuseum.ch
www.schulmuseum.ch
Veranstaltungsort:
Schulmuseum Seminarraum
Weinfelderstr. 127
8580 Amriswil
www.schulmuseum.ch
Öffnungszeiten:
Das Schulmuseum ist am Sonntag- und Mittwochnachmittag von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Führungen für Schulklassen und Gruppen sind jederzeit auf Voranmeldung möglich.
Vorverkauf / Reservation:
Anmeldung bis 15. Oktober 2020 bei Yvonne Joos, yvonne.joos@joos-partner.ch
Auskünfte bei Yvonne Joos, 071 410 01 04
Ticketpreise:
Kosten: Der Kurs ist gratis (kleiner Unkostenbeitrag für Verpflegung und Material). Er wird vom Amt für Volksschule unterstützt. Die Bezüge zum Lehrplan Volksschule Thurgau, respektive Lehrplan 21, werden auf Wunsch aufgezeigt.
Kommt vor in diesen Sparten
- Kunst
Kommt vor in diesen Interessen
- Philosophie
- Design
- Workshop
- Kunsthandwerk
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