Oratorienchor Kreuzlingen: Franz Schubert "Messe in Es-Dur"

Mit Franz Schuberts Messe in Es-Dur (D 950) bringt der Oratorienchor Kreuzlingen ein Werk voller abwechslungsreicher Dramatik und bekenntnishaftem Ausdruck zur Aufführung, das im letzten, von rastlosem Schaffen erfüllten Lebensjahr des Komponisten entstand (+1828).

Erst nach seinem Tod konnte sie – unter der Leitung seines Bruders Ferdinand – uraufgeführt werden. „Sie ist seine letzte und grösste und, wie viele Kenner behaupten, auch seine schönste Messe, nach deren Beendigung fast unmittelbar ihn der unerbittliche Tod allzufrüh ereilte“, schrieb damals ergriffen ein Rezensent,.Mit Recht muss man das ganze Werk wahrhaft grossartig nennen.“

Anders als Schuberts frühen Messen, ist der Orchestersatz der Es-Dur-Messe von symphonischem Reichtum, rhythmisch differenziert und harmonisch unerhört kühn gestaltet. Im Chor steht Liedhaftes neben hochexpressiven Gesten – Schuberts tief empfundene Interpretation des Messetexts liess auch Abgründe existenzieller menschlicher Empfindung zu.

Nicht zufällig fehlt dagegen der Verweis auf die katholische Kirche im Credo. Als ein Sinnbild des romantischen Strebens nach Unendlichkeit können wir die monumentalen Schlussfugen im Gloria und Credo hören – die längsten Fugen der klassisch-romantischen Chortradition, die uns immer weiterführen, und über uns hinaus.

Chorkonzert mit dem Oratorienchor Kreuzlingen und dem Schaffhauser Barockensemble unter der Leitung von Christian Bielefeldt. Solist:innen: Antonia Exter (Sopran), Johanna Rademacher (Alt), Davud Werner (Tenor 1), Kilian Brandschert (Tenor 2), Sascha Litschi (Bass)

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