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01.09.2023

Aus alt mach neu

Aus alt mach neu
Das ehemalige Kloster Mariazell und heutige Massnahmezentrum Kalchrain. | © Amt für Archäologie Thurgau

Die Europäischen Tage des Denkmals finden in diesem Jahr unter dem Motto «Reparieren und Wiederverwenden» statt. Die Ämter für Archäologie und Denkmalpflege des Kantons Thurgau laden ein, am 9. und 10. September die Baukultur und Natur in und um Hüttwilen zu entdecken. (Lesedauer: ca. 2 Minuten)

«Reparieren und Wiederverwenden»: Aus Altem Neues zu machen ist nicht neu. An älteren Gebäuden und Mauern lässt sich häufig das Wiederverwenden von Materialien feststellen. Heute als historisch geltende Bauten wurden zudem oft über Jahrhunderte sorgfältig repariert, sonst hätten diese nicht so lange überdauert. Materialien waren wertvoll und wurden sorgfältig eingesetzt und wiederverwendet. Die Baubilanz eines historischen Gebäudes oder einer Ruine als Naherholungsplatz ist an Ressourcensparsamkeit kaum zu überbieten.

Viele Einblicke in reparierte und umgenutzte (auch eine Form der Wiederverwendung) Gebäude bieten die kommenden Tage des Denkmals. Das Kloster Mariazell beispielsweise wurde über Jahrhunderte weiter genutzt und beherbergt heute das Massnahmenzentrum Kalchrain. Wiederverwendung wird zuweilen auch im Kleinen angewandt, wie bei der Katholischen Kirche Hüttwilen. Der gehaltvolle Kirchenbau aus den 1960er-Jahren zeigt Malereien aus dem 15. Jahrhundert.

Lösungen zu finden für historische Bauten ist die Aufgabe von Eigentümerinnen und Eigentümern mit Begeisterung und Flair für Baukultur, geschickten Architektinnen und Architekten und sachkundigen Denkmalpflegerinnen und Denkmapflegern. Zeugnisse davon sind am 9. und 10. September das «Rebhüüsli», der historische Tanzsaal oder der renovierte Kehlhof in der Gemeinde Hüttwilen.

 

Die Katholische Kirche Hüttwilen entstand in den 1960er-Jahren. Foto: Amt für Denkmalpflege Thurgau

Auftakt in Hüttwilen

Regierungsrätin Monika Knill, Gemeindepräsidentin Sabine Peter Köstli, Kantonsarchäologe Hansjörg Brem und der kantonale Denkmalpfleger Giovanni Menghini eröffnen die Denkmaltage am Samstagmorgen in der Katholischen Kirche Hüttwilen. Anschliessend sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Gemeinde zu einem Apéro eingeladen. 

Im Anschluss kann bei insgesamt 14 Veranstaltungen im Kanton an zwei Tagen Thurgauer Baukultur erlebt werden. Es warten Führungen, Besichtigungen, Spaziergänge und eine kleine Wanderung durchs Seebachtal vorbei an drei archäologischen Fundstellen und durchs Amphibien-Schutzgebiet. Es finden auch Veranstaltungen in Amriswil, in Diessenhofen, in der Kartause Ittingen sowie im St. Katharinental statt. Alle Veranstaltungen sind kostenlos – eine Anmeldung ist für jene mit begrenztem Platzangebot erforderlich.

Hier gibt es detaillierte Infos

Informationen zum gesamten Angebot im Thurgau sind hier oder auf der Webseite der Ämter für Archäologie beziehungsweise für Denkmalpflege zu finden, das Schweizer Gesamtangebot und Weiteres auf der Webseite der Nationalen Informationsstelle zum Kulturerbe NIKE. Zum Ostschweizer Angebot liegt eine Broschüre vor: Sie kann als PDF heruntergeladen werden und liegt auch in den veranstaltenden Gemeinden auf oder kann bei den veranstaltenden Ämtern bezogen werden.

 

Das Seebachtal mit den archäologischen Fundstellen Nussbaumersee, römische Ruine Stutheien und Burgruine Helfenberg. Foto: Amt für Archäologie Thurgau

 

 

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