wir schreiben das Jahr 2018 und eigentlich würde man denken, dass, wenn es irgendwo so etwas wie Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern gäbe, dann doch wohl in Kunst und Kultur. Eben dort, wo man sich gerne liberal, weltoffen und progressiv gibt. Tatsächlich ist es aber doch auch dort immer noch ein bisschen anders. Noch immer müssen Künstlerinnen auf Vernissagen den Satz hören „Ach und Sie sind jetzt die Praktikantin?“ während den Männern zu ihrer Arbeit gratuliert wird. Es sind solche Sätze, die uns veranlasst haben, das ganze Männer-Frauen-Thema noch mal genauer anzuschauen. Und zwar sehr konkret hier bei uns im Thurgau.
Wie viele Ausstellungen im Kunstmuseum Thurgau haben sich in den vergangenen Jahrzehnten mit dem Werk von Künstlerinnen befasst? Wie viele mit Männern? Wie oft ging der Thurgauer Kulturpreis an Männer? Wie oft an Frauen? Und vielleicht die wichtigste Frage: Wie geht es Frauen heute im grossen Kunstbetrieb? Für unser Topthema der Woche haben wir mit vielen Frauen gesprochen: Künstlerinnen, Kuratorinnen, Kulturvermittlerinnen, Kulturamtsleiterinnen. Alle Gespräch mündeten irgendwann in die grosse Frage, was man gegen das immer noch vorherrschende Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern im Kulturbetrieb machen kann.
Früher oder später landet man dann bei dem sehr umstrittenen Punkt einer Frauenquote. Was dafür und was dagegen spricht - auch das können Sie in unserem ausführlichen Report „Allein unter Männern“ nachlesen. Wir finden das Thema wichtig, deshalb freuen wir uns, wenn es dazu in der Kommentarspalte am Ende des Beitrags eine Diskussion entsteht. Gibt es Erfahrungen, die über das Geschilderte hinausgehen? Neue Ideen, neue Ansätze, um so etwas wie Gendergerechtigkeit herzustellen? Falls ja, lassen Sie uns reden. Oder schreiben Sie uns: Einfach eine Mail an michael.luenstroth@thurgaukultur.ch
Weitere Themen im aktuellen Magazin
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Was Tanz kann: Das Festival Tanzplan Ost wurde gegründet, um dem Tanz überregionale Aufmerksamkeit zu verschaffen. Das soll auch bei der fünften Ausgabe gelingen, die im November wieder im Thurgau Station macht.
Mein Leben in einem Zug: Was sind das für Menschen, die heute noch Modelleisenbahnen bauen? Der Thurgauer Autor Giuseppe Spina hat ihnen ein Theaterstück gewidmet. Ab 27. Oktober kommt es auf die Bühne.
Jetzt aber Galotti: Ein grosses Projekt in einer grossen Stadt, mit dabei zwei Thurgauer. „Galotti“ soll die Schweizer Musikszene aufmischen. Mitinitiator Klaus Hersche spricht im Interview über die Zürcher, die Thurgauer und wie durch die Musik vielleicht alles gut wird.
Und das war jetzt nur eine kleine Auswahl. Die komplette Übersicht aller aktuellen Magazin-Beiträge finden Sie, wie immer, im Anschluss an diesen Text. Damit kommen Sie sicher gut durch die neue Woche!
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Herzlichst,
Ihr Michael Lünstroth |