fast 44 Millionen Franken will der Kanton Thurgau in den nächsten vier Jahren in ganz verschiedene Kulturprojekte investieren. Das geht aus dem neuen Kulturkonzept vor, das das kantonale Kulturamt erarbeitet hat. Auf 57 Seiten werden darin nicht nur einzelne unterstützte Projekte genannt, das Papier gibt auch einen Überblick darüber, wo der Kanton in der kulturellen Entwicklung bis 2022 Schwerpunkte setzen will. Wer also über die Thurgauer Kultur in den nächsten Jahren mitreden will, der muss dieses Konzept gelesen haben.
Oder zumindest unsere Analyse dazu. Wir haben uns umfassend mit dem Kulturkonzept befasst, haben aufgeschlüsselt, wer wie davon profitiert und geben auch Tipps, wie und wo sich Künstlerinnen und Künstler um Gelder aus dem Lotteriefonds bewerben können. Denn daraus schöpfen sich die neuerlichen Investitionen in das Thurgauer Kulturleben. Wie genau dieser sagenumwobene Lotteriefonds funktioniert, welche Tücken das System auch hat, das erläutert unser Korrespondent Sascha Erni in einem separaten Beitrag.
Daneben legt die aktuelle Ausgabe unseres Magazins einen weiteren Schwerpunkt auf den Jazz. Im Mittelpunkt dabei: das Jazzfestival «generations» in Frauenfeld. Es fand zum 11. Mal statt und zum ersten Mal unter der Leitung von Dominik Deuber. Niculin Janett, selbst auch Jazzmusiker, war für uns vor Ort und hat mehrere Beiträge mitgebracht: Er hat bei den Masterclasses hinter die Kulissen des Festivals geblickt, lauschte Donny McCaslin und seiner Band im Jazzclub Dreiegg, begleitete Maria Schneider auf eine Vogelbeobachtungs-Exkursion auf die Insel Werd und staunte beim Abschlusskonzert am Samstagabend über die dargebotene Qualität.
Weitere Themen im Magazin sind in dieser Woche:
Das Wertvollste aus dem Thurgauer Boden: Seit 150 Jahren kommen im Kanton Schätze ans Tageslicht, die bei Archäologen weltweit Aufmerksamkeit finden. Wir stellen die wichtigsten Funde vor und erklären, weshalb sie so wertvoll sind.
Mutbürger: Es gibt Zeiten, da reicht es nicht zu reden. Da muss man auch machen. Schriftsteller Jonas Lüscher und Theatermann Milo Rau machen gerade vor, wie das geht. Warum das ansteckend sein sollte.
Charakterstudie eines Mörders: Der Film „Der Läufer“ wurde zu einem beträchtlichen Teil in Frauenfeld und am «Frauenfelder“» 2016 gedreht. Am 4. Oktober startete er in den Schweizer Kinos. Unsere Besprechung des Films finden Sie hier.
Die Geschichte eines Kinos: Der Streit um die Schliessung des Scala-Kinos hat die Stadt Konstanz tief gespalten. Jetzt könnten alte Wunden aufbrechen: Ende Oktober wird der Film von Douglas Wolfsperger darüber bei den Hofer Filmtagen uraufgeführt.
Kommen Sie gut durch diese Woche!
Herzlichst,
Ihr Michael Lünstroth
P.S.: Ferienbedingt erscheint unser nächster Newsletter erst am 22. Oktober. |