seit Jahren hängt die Geschichte um all die Merkwürdigkeiten rund um das Sanierungs- und Erweiterungsprojekt am Kunstmuseum Thurgau wie ein dunkler Schatten über der Zukunft des Hauses. Fragt man Markus Schär, Journalist und Sprecher jener Kritikergruppe, die gegen das Projekt bis vors Bundesgericht zogen (und Recht bekamen), dann sagt er, dass diese Geschichte exemplarisch alles zeige, «was im Thurgau in den letzten Jahrzehnten falsch lief und läuft.» In einem furiosen Text fasst Schär nun exklusiv für thurgaukultur.ch die Ereignisse der vergangenen Jahre zusammen und enthüllt neue brisante Details, wie zum Beispiel die Tatsache, dass die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege bereits vor fünf Jahren ihr Veto gegen das Projekt einlegte – der Regierungsrat das Ganze aber trotzdem durchziehen wollte. Schärs Text ist wie ein schrillender Wecker nach einer durchzechten Nacht: Tut weh, ist aber nötig.
Geplant war dieser Beitrag ursprünglich übrigens im Rahmen einer grösseren Serie rund um das Thema «Museen der Zukunft - Zukunft der Museen». Den Auftaktstext dazu sollte Markus Landert, Direktor des Kunstmuseum Thurgau, schreiben. Kurz vor der Veröffentlichung musste Landert seinen Text allerdings auf Druck aus dem Regierungsrat zurückziehen (alle Hintergründe dazu gibt es hier). Deshalb eröffnet nun der Beitrag von Markus Schär unsere Auseinandersetzung mit dem Thema. Vielleicht haben ja auch Sie eine Meinung zu dem konkreten Thema «Kunstmuseum» oder zu dem allgemeinen Blick auf die Zukunft der Museen. In beiden Fällen freuen wir uns von Ihnen zu hören: Entweder als Kommentar am Ende des Textes von Markus Schär. Oder per E-Mail direkt an mich: michael.luenstroth@thurgaukultur.ch
Ausserdem kümmern wir uns in dieser Ausgabe des Newsletters auch um einige ganz frisch ausgezeichnete Preisträger aus dem Thurgau. Als da wären:
Peter Stamm: Der aus dem Thurgau stammende Autor hat für seinen aktuellen Roman „Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt“ den Schweizer Buchpreis 2018 bekommen. In unserer Besprechung des Romans können Sie nachlesen, warum das hochverdient ist. Und in einem weiteren Beitrag können Sie sich von Peter Stamm selbst, die ersten Seiten aus dem jetzt prämierten Roman vorlesen lassen.
Lara Stoll: 2011 erhielt sie den Thurgauer Kulturpreis, jetzt ist die Poetry Slammerin endgültig unter den Besten ihrer Zunft angekommen: Im März 2019 erhält sie den Förderpreis des Deutschen Kleinkunstpreises, einen der renommiertesten Preise der Sparte. Die Jury ist voll des Lobes über das Schaffen von Lara Stoll.
Michéle Minelli: Die auf dem Iselisberg bei Uesslingen lebende Autorin hat für ihren Jugendroman „Passiert es heute? Passiert es jetzt?“ den mit 8000 Euro dotierten Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Oldenburg erhalten. Unsere Besprechung des Romans können Sie hier nachlesen.
Allen Preisträgerinnen und Preisträgern gratulieren wir herzlich!
Und dann haben wir noch die Kreisverkehre im Kanton einem ultimativen Kunst-Check unterzogen. Unsere Korrespondentin Inka Grabowsky war mit Kunstmuseums-Direktor Markus Landert unterwegs im Kanton und hat eine sehr lesenswerte Geschichte mitgebracht.
Kommen Sie gut durch diese Woche!
Herzlichst,
Ihr Michael Lünstroth |