fast acht Jahre ist es inzwischen her, dass die Slam Poetin und Kabarettistin Lara Stoll den Thurgauer Kulturpreis erhalten hat. Zu dem Zeitpunkt war Stoll gerade mal 24 Jahre alt und es war ziemlich ungewöhnlich, dass der Regierungsrat dem Vorschlag der kantonalen Kulturkommission folgte und der jungen Künstlerin den wichtigsten Thurgauer Kulturpreis zusprach.
Damals lobten die Juroren unter anderem: «Mit sinniger Poesie, treffsicheren Pointen und experimenteller Lust an der Sprache bringt sie frischen Wind und neue Impulse in die junge Literatur- und Kabarettszene inner- und ausserhalb des Kantons.» Aus heutiger Sicht war das nicht nur eine kluge, sondern fast schon prophetische Auszeichnung: In diesem Jahr erhält die im Thurgau aufgewachsene Sprach-Künstlerin den Förderpreis des Deutschen Kleinkunstpreises. Damit ist die heute 31-Jährige endgültig in der Spitze ihrer Zunft angekommen.
Dass sie all diese Auszeichnungen und Preise sehr verdient hat, hat Lara Stoll am vergangenen Freitag erneut bewiesen: Bei der Eröffnung des Festivals «Kabarett in Kreuzlingen» überzeugte sie als Geschichtenerzählerin mit dem besonderen Gespür für Tempo und Pointe. Wir waren bei dem Auftritt dabei. Unsere Besprechung des Abends, den Stoll übrigens mit der ebenfalls sehr komischen Martina Hügi bestritt, können Sie jetzt bei uns im Magazin lesen.
Dort finden Sie auch ein sehr lustiges Video-Interview mit Lara Stoll, das unsere Korrespondentin Samantha Zaugg aus Stolls Zürcher Balkon geführt hat.
Und dann haben wir auch noch das für Sie:
Tanz durch die Schubladen: Was ist echte Volksmusik? Was sind echte Volksmusikanten? Fragen, die am Sonntagabend in der Reihe «Klangreich» in Romanshorn aufschlussreich erörtert wurden bei der Aufführung von Heinz Holligers «Alb-Chehr». Unsere Korrespondentin Barbara Camenzind hat zugehört.
Malerei mit Unterbau: Die Galerie Kirchgasse hat sich als Kunst-Ort in Steckborn etabliert. Viele Besucher kommen von weit her angereist. Zum Beispiel, um die neuen Arbeiten von Philipp Schwalb zu sehen. Unsere Korrespondentin Veronika Fischer war bei der Vernissage dabei.
Alle mal locker machen: Die Angst des Feuilletons vor dem Populären. Oder warum Festivals wie die Summerdays Arbon manchmal zu unrecht für ihr Programm belächelt werden. Eine neue Ausgabe unserer Kolumne «Die Dinge der Woche».
Ach und dies noch: Am Donnerstag erhält die im Thurgau lebende Schriftstellerin Zsuzsanna Gahse mit dem Grand Prix Literatur, den wichtigsten Schweizer Literaturpreis. Ein ausführliches Porträt der Autorin können Sie pünktlich zur Preisverleihung ab Donnerstag bei uns im Magazin lesen.
Kommen Sie gut durch die Woche!
Herzlichst,
Ihr Michael Lünstroth
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