Sie wissen das natürlich längst, aber wir wollen es trotzdem nochmal bekräftigen: Über Kultur zu reden, zu debattieren, vielleicht auch mal zu streiten, gehört zu unseren grossen Leidenschaften. Insofern interessiert uns natürlich auch immer, wie andere Menschen den Diskurs über Kultur im Thurgau so wahrnehmen. In unserem Interview mit dem Künstler und Kulturfunktionär Alex Meszmer haben wir ihn genau danach gefragt. Seine Antwort zerfiel in zwei Teile und war trotzdem interessant. Einerseits, sagte Meszmer, empfinde er den Diskurs als „noch recht verhalten“. Er habe „öfter den Eindruck, dass sich unsere Politik noch zu wenig traut, sich offen und deutlich für die Kultur auszusprechen.“
Dabei, so Meszmer weiter, gebe es doch gar keinen Grund, sich zu verstecken: „Ich meine, der Thurgau ist ein Kanton, der sich in Sachen Kultur sehen lassen kann und da ruhig auch selbstbewusster auftreten darf, auch und vor allem gegen ungerechtfertigte Kritik. Ich glaube, dass die Dezentralität eine grosse Chance ist und eine Kultur schafft, die die Vielfältigkeit hegt: von traditionell und eher konservativ, zu avantgardistisch, zeitgenössisch und von international zu lokal – das liegt hier alles sehr nahe beieinander.“
Zwei bemerkenswerte Sätze, die den Zustand der Thurgauer Kultur ganz gut beschreiben, wie wir finden: Das Potenzial ist da, es wird nur noch nicht von allen gesehen. Nun ist das eine Meinung zu einem Thema, das das Zeug zu einer grösseren Debatte hat. Deshalb sind wir natürlich auch neugierig auf Ihre Meinung: Wie nehmen Sie das Kulturleben im Kanton wahr? Was finden Sie gut? Was fehlt Ihnen? Lassen Sie uns darüber reden.
Das geht über mehrere Wege: Sie können das Interview mit Alex Meszmer direkt im Magazin - am Ende des Textes - kommentieren. Oder Sie schreiben uns eine E-Mail: michael.luenstroth@thurgaukultur.ch Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.
Unsere weiteren Themen im Magazin in dieser Woche unter anderem
Preiswürdig: Die im Thurgau lebende Autorin Andrea Gerster liest in diesem Jahr beim renommierten Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt. Beim Publikumspreis kann man online für sie abstimmen. Wie das geht, steht hier.
Klanghaus auf der Zielgeraden? Am 30. Juni stimmt das St. Galler Stimmvolk über den Bau des «Klanghaus» im Obertoggenburg ab. Das Projekt hat eine lange, bewegte Zeit hinter sich. Eine Bestandsaufnahme, kurz vor der Abstimmung.
Die Macht der Bilder: Vor zwei Jahren wurde die Bildschule Frauenfeld gegründet, heute lernen hier 55 Kinder und Jugendliche den Umgang mit visuellen Medien und Kunstwerken. Was hinter der Idee der Bildschule steckt, darüber haben wir mit der Kunstvermittlerin Silvia Peters gesprochen.
Alle weiteren Themen finden Sie unten in der Übersicht.
Ach und, falls Sie Open-Air-Theater mögen, schauen Sie doch am Donnerstag mal wieder auf unserer Seite vorbei. Dann stellen wir Ihnen in einer grossen Übersicht die spannendsten Freilichttheater-Produktionen dieses Sommers aus unserer Region vor.
Kommen Sie gut durch die Woche!
Herzlichst,
Ihr Michael Lünstroth |