es gab mal eine Zeit, da war vollkommen klar: Wenn Politikerinnen und Politiker einen gravierenden Fehltritt begehen, dann treten sie zurück. Diese Zeit scheint irgendwie vorbei. Der amerikanische Präsident Donald Trump zum Beispiel reiht Skandal an Skandal, Lüge an Lüge und trotzdem sitzt er nach wie vor im Weissen Haus. Selbst Leaks aus den eigenen Reihen und zahlreiche journalistische Enthüllungen konnten Trump bislang nichts anhaben.
Woran liegt das? Zeigt das Beispiel Trump gar, dass journalistische Enthüllungen und investigative Recherchen heute ihre Kraft verloren haben? Ich finde, das sind gesellschaftlich relevante Fragen und Anlass genug, mal über den Thurgauer Tellerrand hinaus zu schauen. Deshalb habe ich all diese Fragen jemandem gestellt, der sich damit auskennt - Florian Klenk.
Politik, Populismus und die Krise des Journalismus
Der Journalist ist nicht nur Chefredaktor der Wiener Wochenzeitung „Falter“, sondern war in den letzten Monaten auch massgeblich an europaweit Aufsehen erregenden Enthüllungen beteiligt. Die Ibiza-Affäre um den einstigen FPÖ-Liebling HC Strache ist nur eine davonl. Klenk hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Auszeichnungen erhalten und sogar das Theater inspiriert: Seine Recherchen über Wiener Frauenhändler waren Grundlage für Elfriede Jelineks Stück „Über Tiere“.
Es gibt also viele gute Gründe, um mit ihm über drängende Fragen unserer Zeit zu reden: Wie verändert die Empörungsgesellschaft unser Miteinander? Wird der Journalismus überleben? Was tun, wenn man in einen digitalen Shitstorm geraten ist? Und werden Fakten irgendwann wieder ein Wert für sich sein? Das ganze Gespräch über Politik, Populismus und die Schwächen des Journalismus gibt es hier.
Was sonst in dieser Woche in und um den Thurgau wichtig wird, haben wir für Sie in diesem Newsletter zusammengefasst.
Kommen Sie gut durch die neue Woche!
Herzlichst,
Ihr Michael Lünstroth |