von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter, 11.11.2016
Grünes Licht für das Trösch
So ein Geschenk konnte man auch fast nicht ablehnen: Monika und Christof Roell haben ein neues Gebäude am Boulevard in Kreuzlingen gebaut - und überlassen es jetzt zur Nutzung der Stadt. Der Gemeinderat hat am Donnerstag grünes Licht für das Projekt gegeben.
Jetzt steht der grossen Eröffnung nichts mehr im Weg. Wenn die Bauarbeiten weiter so zügig voran gehen, dann soll im April 2017 der Startschuss für das Begegnungszentrum "Das Trösch" fallen. Am Donnerstagabend hat auch der Kreuzlinger Gemeinderat "Ja" gesagt zu dem Projekt. Bei 3 Enthaltungen und 28 Ja- zu 5 Nein-Stimmen genehmigte der Gemeinderat den Gesamtkreditrahmen von 450'000 Franken zur Führung des Trösch durch die Stadt für fünf Jahre. Das teilte die Stadt jetzt mit.
Die Privatleute Monika und Christof Roell haben das Gebäude am Boulevard auf eigene Kosten gebaut und stellen es nun der Stadt im Rahmen eines Public Privat Partnerships miet-, zins- und abschreibungsfrei zur Nutzung zur Verfügung. Die damit verbundene Leistungsvereinbarung tritt demnach per 1. April 2017 in Kraft und endet am 31. März 2022. "Mit dem Trösch wird ein Begegnungszentrum geschaffen, das der Öffentlichkeit für Veranstaltungen, Versammlungen, Kursen und Projekten zur Verfügung stehen soll", heisst es in der Mitteilung aus Kreuzlingen.
Blick in das Innere: So sieht das Trösch aus. Bild: DAS TRÖSCH
Warum sich die Roells so engagieren erklären sie auf ihrer Internetseite zu dem Projekt: "Wir möchten einen Beitrag für die Stadt Kreuzlingen leisten: Wir bauen das Begegnungszentrum und stellen das gesamte Gebäude mietfrei der Stadt zur Verfügung. Wir streben mit unserer Initiative und Investition eine „soziale Rendite" an, das heisst, wir wollen damit kein Geld verdienen sondern mit dem Begegnungszentrum einen Nutzen für die Bevölkerung in Kreuzlingen erzielen."
Die Nutzung der Räume soll grundsätzlich offen sein für alle Interessierten: "Alle Einwohnerinnen und Einwohner aus Kreuzlingen und natürlich auch Interessierte aus den Nachbargemeinden: Vereine, Private, Projekte, Kurse, Beratungsstellen - nur gewerbliche Nutzung ist ausgeschlossen. Man kann Räume für einmalige Veranstaltungen (Jahresversammlungen, private Feste), für wöchentliche oder monatliche Anlässe oder auch dauerhaft mieten", erklären die Macher auf ihrer Internetseite.
Es stehen verschiedene Räume zur Verfügung: Im Erdgeschoss ist an der Sonnenstrasse ein Ladenlokal/Werkstatt (21 Quadratmeter mit Nebenraum 3 Quadratmeter) mit eigenem Eingang zu vermieten. Im 1. und 2. Obergeschoss sind verschiedene Multifunktionsräume von 12 Quadratmeter bis 60 Quiadratmeter zu vermieten - fest oder stundenweise an bestimmten Tagen.
Der Saal im Erdgeschoss kann regelmässig für Kurse und Projekte gemietet werden oder für einzelne Anlässe (Feste, Generalversammlungen etc.). Auch die Gastroküche kann von Caterern zur Saalbenutzung oder zum Selberkochen/für Kochkurse gemietet werden.
Auch das Treffpunktcafé (47 Quadratmeter) am Boulevard und der Multifunktionsraum auf der Dachterrasse (45 Quadratmeter) kann für Anlässe gemietet werden.
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