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08.05.2017

Konstanz ehrt Kreuzlingerin

Konstanz ehrt Kreuzlingerin
Schnörkellos, konzentriert, bewegend: So beschreibt die Jury das Werk von Meral Ziegler. Dafür wird die in Kreuzlingen lebende Studentin jetzt ausgezeichnet. | © Stadt Konstanz

Meral Ziegler, Jeremias Heppeler und Bogdan Michael Kisch sind die diesjährigen Kultur-Förderpreisträger der Stadt Konstanz. Die Preisverleihung findet am 14.Oktober 2017 statt.

Seit 1983 verleiht die Stadt Konstanz in zweijährigem Turnus einen Förderpreis für junge Künstlerinnen und Künstler in den Sparten Musik, Literatur und Bildende Kunst. Der Preis heisst seit diesem Jahr »Förderpreis der Stadt Konstanz — Junge Kunst!« – und die Gewinner im Jahr 2017 stehen nun fest! Es sind Bogdan Michael Kisch (Sparte Musik), Meral Ziegler (Literatur) und Jeremias Heppeler (Bildende Kunst). Die Preisverleihung findet am 14. Oktober 2017 um 19 Uhr im Wolkenstein-Saal des Kulturzentrum am Münster in Konstanz statt.

Künstler und Thurgaukultur-Korrespondent Jeremias Heppeler erhält den Konstanzer Preis in der Sparte Bildende KunstKünstler und Thurgaukultur-Korrespondent Jeremias Heppeler erhält den Konstanzer Preis in der Sparte Bildende Kunst. Bild: Stadt Konstanz

Wir bei Thurgaukultur freuen uns für alle Preisträger, aber noch ein kleines bisschen mehr freuen wir uns natürlich für Jeremias Heppeler. Er ist seit diesem Jahr auch Korrespondent von Thurgaukultur und bereichert unsere Seite mit klugen und verständlichen Texten über zeitgenössische Kunst. Prämiert wurde nun aber sein eigenes künstlerisches Schaffen. In einer Medienmitteilung der Stadt Konstanz heisst es: "Sein breites Spektrum an unterschiedlichsten Arbeiten aus den Bereichen Bildende Kunst, Experimental- als auch Dokumentarfilm und Installation, gepaart mit einem hohen Mass an künstlerischer Energie, überzeugte die Jury. Mal verspielt und leicht, mal ernsthaft und tiefgründig, immer überzeugend im Hier und Jetzt angesiedelt, wagt er sich in viele künstlerische Bereiche, in denen er sich sicher bewegt. Er zeigt einen modernen, individuellen Stil, der jedoch nicht auf ein künstlerisches Medium reduziert ist, sondern sich sehr breit gefächert präsentiert. In der Kunst hat er seinen Platz bereits gefunden, dennoch ist er noch nicht angekommen, sondern befindet sich derzeit auf einem suchenden, sich ausprobierenden Weg und ist deshalb nach Ansicht der Jury genau zu diesem Zeitpunkt förderwürdig."  

Trailer aus Jeremias Heppelers Dokumentarfilm "Die Stadt der vergessenen Kinder" von 2016

Heppeler, Jahrgang 1989, hat schon einige Ausstellungsprojekte umgesetzt: unter anderem »treibgut« in Mühlheim an der Donau, »drei tote hunde« in Tuttlingen und »Kunst und Krise« in Jena. Im Konstanzer Gewölbekeller im Kulturzentrum am Münster zeigte er 2016 »und hier am ende ist mensch nichts weiter als eine erfindung«. Ausgezeichnet mit dem Samsung Smartfilm Award (für den experimentellen Kurzfilm »Soi«) und dem MotionPicture 2.0 Award des ZKM Karlsruhe (für »Der Beobachter«). 

Schnörkellos, konzentriert, berührend, meint die Jury über Meral Ziegler

In der Sparte Literatur erhält die in Kreuzlingen lebende Meral Ziegler den Preis. Die Jury überzeugte die Slam-Poetin laut Medienmitteilung vor allem mit ihrer Performance und ihrer eigenständigen, wirkungsvollen Sprachmacht. "Zieglers Texte zeichnen sich durch Schnörkellosigkeit und Konzentration aus, hier ganz der speziellen Darbietungsform des Poetry-Slam verpflichtet. Als Performerin ihrer Texte zieht sie ihr Publikum in den Bann, berührt, provoziert und amüsiert", schreibt die Jury.

Sehen und hören: Meral Ziegler live auf der Bühne

 


Ziegler, geboren 1993, mit deutscher und Schweizer Staatsangehörigkeit, lebt in Kreuzlingen und studiert in Konstanz Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaft. 2015 wurde ihr Debütroman »Feier dich!« veröffentlicht. Seit 2016 ist sie Vorstandmitglied des Vereins »Slam Alpha«, der sich für die Förderung von Frauen im Poetry Slam einsetzt.

Bogdan Michael Kisch erhält den Förderpreis der Stadt Konstanz in der Sparte MusikBogdan Michael Kisch erhält den Förderpreis der Stadt Konstanz in der Sparte Musik. Bild: Stadt Konstanz

In der Sparte Musik konnte sich der Cellist Bogdan Michael Kisch durchsetzen. "Seine kraftvollen und gleichzeitig einfühlsamen Interpretationen von Werken der klassischen und romantischen Literatur und seine makellose Technik haben die Jury gleichermassen überzeugt", heisst es in der Begründung. Bogdan Michael Kisch, 1990 in Rumänien geboren, kam im Alter von 4 Jahren nach Konstanz. Nach dem Abitur 2009 studierte er Violoncello an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Seinen Bachelor erhielt er dort Anfang 2014, und wird dieses Jahr seine Master-Abschlusskonzerte spielen. Zurzeit studiert er Klavierkammermusik an der Hochschule für Musik und Darstellende Künste Frankfurt und ist seit der Saison 2015/16 Stipendiat der Paul-Hindemith-Orchesterakademie an der Oper Frankfurt. (tgk)

Sie sassen in der Jury und haben entschieden

Michael Auer (Musikpädagoge), Beat Fehlmann (Intendant Südwestdeutsche Philharmonie), Dr. Stephan Geiger (Galerist und Lehrbeauftragter an der Universität Konstanz), Teresa Renn (Regisseurin), Helga Sandl (Kuratorin), Daniel Widmaier (Buchhändler), Mark Zurmühle (Regisseur Theater Konstanz), sowie Sarah Müssig und Alisa Körner (Kulturbüro Konstanz) 

 

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