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09.07.2010

Zsuzsanna Gahse erhält Kulturpreis 2010

Zsuzsanna Gahse erhält Kulturpreis 2010
Zsuzsanna Gahse | © pd

Der mit 20 000 Franken dotierte Thurgauer Kulturpreis 2010 geht an Zsuzsanna Gahse. Damit würdigt der Regierungsrat die Verdienste der aus Ungarn stammenden und seit 1998 in Müllheim wohnenden Schriftstellerin, Literaturvermittlerin und Übersetzerin.

Zsuzsanna Gahse zeige sowohl als Autorin von mehr als zwanzig Büchern als auch als Übersetzerin der bedeutendsten Schriftsteller der ungarischen Gegenwartsliteratur eine subtile Kunstfertigkeit und eine spürbare Lust an der Arbeit mit Texten, schreibt der Regierungsrat in seiner Würdigung. Sie beobachte, beschreibe und analysiere empfindsam und genau, mit aufmerksamem Blick, der über die Sprach- und Kulturgrenzen hinausgehe, heisst es weiter. Auch als Literaturvermittlerin habe sie sich verdient gemacht, insbesondere mit der Leitung von Literaturveranstaltungen im Thurgau.

Zsuzsanna Gahse wurde 1946 in Budapest geboren. Nach dem Ungarnaufstand floh sie 1956 mit den Eltern nach Wien. Die Gymnasialzeit verbrachte sie in der österreichischen Hauptstadt sowie in Kassel. Von 1989 bis 1993 war sie Lehrbeauftragte an der Universität Tübingen. 1996 übte sie eine Poetik-Dozentur an der Universität Bamberg aus. Seit 1998 lebt und arbeitet sie mit ihrem Partner, dem Künstler Christoph Rütimann, in Müllheim.

Zsuzsanna Gahse verfasst Erzählungen, Essays und Rezensionen, Texte zu bildenden und szenischen Arbeiten sowie Übersetzungen namhafter Autoren aus dem Ungarischen. In ihrem Prosawerk «Durch und durch – Müllheim / Thur in drei Kapiteln» beschreibt sie wohlwollend-kritisch und mit sanfter Ironie ein Stück Thurgau. Hier hat sie sich unter anderem auch mit der Leitung der Veranstaltungsreihe «Literatur am Donnerstag» im Bodmanhaus Gottlieben verdient gemacht.

Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt Zsuzsanna Gahse den Johann-Heinrich-Voss-Preis für Übersetzung 2010, 2006 den Adelbert-von-Chamisso-Preis, war 2007 Gast der Kulturstiftung Landis & Gyr in London und 2008 Gastprofessorin an der Technischen Universität Dresden.

Der Thurgauer Kulturpreis wird im Spätherbst im Rahmen einer öffentlichen Feier durch Regierungsrätin Monika Knill, Chefin des Departements für Erziehung und Kultur, übergeben. (id.)

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