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von Brigitta Hochuli, 25.02.2014

Raphael Josts erste CD

Raphael Josts erste CD
Der Jazzpianist und Sänger Raphael Jost bringt seine erste CD heraus. | © zVg

Am 28. Februar tauft der junge Thurgauer Raphael Jost seine CD „Don't Blame Me“ im „Moods“ in Zürich. Der Pianist und Sänger lebt in Diessenhofen und gilt als eines der verheissungsvollsten Talente der Schweizer Jazz-Szene.

Brigitta Hochuli

Im Jahr 2012 hat Pianist, Sänger, Arrangeur, Komponist und Band-Leader Raphael Jost den Europäischen Nachwuchs-Jazzpreis gewonnen. Für seine erste CD hat ihm die Thurgauer Regierung 6000 Franken aus dem Lotteriefonds bewilligt, je 1000 Franken erhielt er vom Kulturpool Region Diessenhofen und von der Gemeinde Basadingen, wo er aufgewachsen ist. Im vergangenen Jahr trat er in Amriswil an der Vergabe der kantonlaen Kultur-Förderbeiträge auf. Die Matura absolvierte er in Frauenfeld, den Master der Zürcher Hochschule der Künste machte er in Jazz-Piano und Gesang mit der Bestnote. Heute wohnt der 25-Jährige in Diessenhofen. Am Freitag haben "Raphael Jost & lots of horns" Taufe der CD „Don't Blame Me“ in Zürich.

Fast alles Eigenkompositionen

Neun der 13 Songs auf der CD seien Eigenkompositionen, sagt Raphael Jost, die Arrangements wegen der grossen Band mit den fünf Bläsern ein sehr wichtiger und lange dauernder Teil der Produktion gewesen. Nebst den eigenen Songs und zwei Jazz-Standards habe er auch zwei Pop-Songs neu arrangiert. Zum einen sei das der Song „Rocket Man“ von Elton John, einem Idol in seiner Kindheit, und dann habe er eine jazzige Version des Katy Perry Sommerhits „California Girls“ gemacht.

Die erste CD, die bestmögliche Lösung

Obwohl Raphael Jost zu den grossen Schweizer Talenten gehört, ist die CD seine erste. Sie habe für ihn einen riesigen Stellenwert, da er die letzten drei Jahre auf diese Scheibe hingearbeitet habe, sagt er gegenüber thurgaukultur.ch. Eigentlich sogar noch länger, ergänzt er, weil einzelne Songs schon vor vier bis sechs Jahren entstanden seien. Obwohl es sein Debut-Album ist, hat sich Jost schon ganz am Anfang dafür entschieden, nicht eine „low budget“-Produktion zu machen, damit einfach mal eine CD von ihm auf dem Markt sei.

„Ich habe vielmehr versucht, in jedem Schritt die bestmögliche Lösung zu wählen, damit das ganze am Ende so klingt, dass ich voll damit zufrieden sein kann.“ Angefangen bei den Arrangements, in die er sehr viel Zeit investiert habe und sich auch habe coachen lassen und bei der Wahl des Studios in Ludwigsburg (D) und des Ton-Engineers, und dann habe er lange an der Mischung des Albums gearbeitet und zuletzt in Bernie Grundman in Hollywood einen super Mastering Engineer gefunden.

Erster grosser Schritt in die Karriere

Zwar habe er oft den Rat zum Beispiel von seinem Klavierlehrer und Studien-Mentor Andy Harder gesucht, erzählt Raphael Jost. „Doch ich hatte keinen Produzenten und musste und durfte alle Entscheidungen selbst treffen. Dadurch habe ich extrem viel gelernt in den unterschiedlichsten Bereichen. Und natürlich werde ich bei der nächsten CD gewisse Dinge anders machen.“

Doch obwohl das Aufnahme-Datum der CD mittlerweile schon zwei Jahre zurückliege und sich bei ihm seither musikalisch schon wieder viel getan und auch verbessert habe, sei er extrem zufrieden und manchmal sogar wieder aufs Neue begeistert, wenn er die Scheibe mit den Songs höre, die er mittlerweile schon unzählige Male gehört habe. „Die CD ist für mich sozusagen der erste richtig grosse Schritt in meiner Karriere. Es ist eine Art Visitenkarte. Sie zeigt mich als Sänger, Pianist, Komponist, Arrangeur und Bandleader. Und ein paar Songs für die nächste CD habe ich auch schon!“ 
***

Freitag, 28. Februar, 20.30 Uhr, Jazzclub Moods, im Schiffsbau Zürich

Tickets

raphaeljost.ch

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