von Rolf Müller, 11.12.2014
Keine Abstriche bei Kultur

Der Frauenfelder Gemeinderat hat eine von Fredi Marty (MproF) beantragte Kürzung von 190‘000 Franken bei der Kulturförderung im Budget 2015 trotz Support von Thomas Gemperle (SVP) abgelehnt.
Rolf Müller
Gemäss Thurgauer Zeitung fand der beantragte Schnitt bei 400‘000 Franken für einmalige und wiederkehrende Beiträge in der Kulturförderung der Stadt und damit eine Kürzung um 190‘000 Franken „klar keine Mehrheit“.
Auch die Unterstützung von Thomas Gemperle (SVP) für Kollege Fredy Marty von der Gruppierung „Menschen für Frauenfeld“ (MproF) an der Sitzung des Parlaments vom 10. Dezember 2014 half da nichts. Marty hatte zuvor bereits erfolglos die Rückweisung des Budgets beantragt.
Einfluss auf Kulturkonzept
Die Streichung der Kulturförderungsgelder hätte zweifellos auch Einfluss auf das neue städtische Kulturkonzept gehabt, das dem Gemeinderat im Februar 2015 zur Kenntnis gebracht werden soll.
Gemperle kritisierte in seiner Eigenschaft als Präsident des Bunds der Steuerzahler Frauenfeld (BDS) bezüglich Kulturkonzept bereits im Vorfeld der Budgetsitzung, dass der Stadtrat sonst über alles und jedes informiere, aber bei der „jetzt schon sehr üppigen Kulturförderung eine öffentliche Diskussion scheut“, wie er gegenüber der TZ sagte.
BDS nicht vernehmlasst
Hintergrund war, dass der BDS nicht zur Vernehmlassung des neuen Kulturkonzeptes im Herbst eingeladen worden war. Einbezogen wurden hingegen alle im Gemeinderat vertretenen Parteien und Gruppierungen.
Das Budget der Stadt Frauenfeld 2015 rechnet bei Einnahmen von rund 80 Millionen Franken mit einem Defizit von 1,6 Millionen Franken.
Ähnliche Beiträge
Förderbeiträge für Künstler:innen
Einmal im Jahr vergibt der Kanton persönliche Förderbeiträge an Kulturschaffende aus dem Thurgau. Das sind die sechs Gewinner:innen in diesem Jahr. mehr
„Ohne die Kulturszene geht es nicht.“
Wie viel Nähe braucht Kulturpolitik zu den Kulturschaffenden? Und muss Kulturförderung auf dem Land anders agieren als in der Stadt? Teil 2 unseres Interviews mit dem designierten Pro-Helvetia-Direktor Michael Kinzer. mehr
„Manchmal braucht es politische Courage!“
Michael Kinzer hat als Kulturchef in Lausanne gezeigt, wie Stadtentwicklung und Kultur voneinander profitieren können. Im Juli wird er Direktor der Pro Helvetia. Was kann der Thurgau von ihm lernen? mehr