von Brigitta Hochuli, 10.06.2014
Petition für Kulturseiten lanciert
Nachdem das Ostschweizer Kulturmagazin Saiten und das Kulturportal thurgaukultur.ch die drohende Kürzung der Kulturberichterstattung in „Tagblatt“ und „Thurgauer Zeitung“ thematisiert hatten, lancierte der Pfyner Künstler Alex Meszmer am Dienstag nach Pfingsten eine Petition. Sie dürfte ihr Ziel von 500 Unterschriften innert Kürze erreichen.
Brigitta Hochuli
„Wir setzen uns ein für den Erhalt der Kulturseiten Regionalkultur Thurgau und Stadtkultur St Gallen im Tagblatt und fordern das Tagblatt und seinen Chefredakteur dazu auf, diese wichtigen Seiten zu erhalten“, schreibt der Thurgauer Künstler Alex Meszmer zur Begründung der von ihm lancierten Petition. Ein weiterer Abbau der Informationen über kulturelles Schaffen veröde nicht nur eine Zeitung, sondern auch eine Region. „Eine ersatzlose Zusammenlegung oder gar Streichung der Kulturseiten wollen wir nicht akzeptieren!“
Schon 2010 ein Thema
Alex Meszmer, der in Pfyn die Kulturhauptstadt der Schweiz geschaffen hat, dort den Zeitgarten.ch und das Transitorische Museum führt, Mitglied des Zentralvorstands der visarte Schweiz und in internationalen Kulturgremien tätig ist, hat sich im Namen von visarte Schweiz schon im Jahr 2010 für die Stärkung der Kulturedaktion stark gemacht, als die „TZ“ vom „Tagblatt“ übernommen wurde. Seine am Dienstag online erstellte Petition zum „Erhalt der Kulturseiten Regionalkultur Thurgau und Stadtkultur St. Gallen“ wurde innert Stunden von zahlreichen Persönlichkeiten der ganzen Region unterschrieben. Dass sie in der nötigen Frist von sieben Tagen 500 Unterschriften vorweisen wird, ist demnach zu erwarten.
Zahlreiche Kommentare
Bereits sind zur Petition zahlreiche Kommentare zu lesen, die das Bedürfnis nach angemessener Kulturberichterstattung verdeutlichen. „Kultur ist keine Privatangelegenheit. Die öffentliche Debatte darüber ist notwendig“, schreibt ein Kommentator aus Basel. „Das ,Tagblatt‘ spart. Einmal mehr. Das ruft nach neuen Ideen. Der Ausbau von ,thurgaukultur‘ wäre eine solche. Gerade für die junge Kultur, die nach der Streichung von ,Mostindia‘ (2011) und ,Zoom‘ (jetzt) keinen Platz mehr haben darf im ,Tagblatt‘, wäre ein/e zusätzliche/r Redaktor/in bei ,thurgaukultur‘ toll“, wünscht ein anderer. Und Michèle Graedel aus Luxemburg bringt das Kulturbedürfnis so auf den Punkt: „Wir brauchen Kultur in allen Sphären, sei es regional oder überregional, und es ist einer der wenigen übriggebliebenen Bereiche, wo Menschen noch etwas Wertvolles produzieren können statt nur zu konsumieren.“
***
Hier kann man unterschreiben!
Zwei Tage vor Ende der Laufzeit hat die Petition am 15. Juni gegen 1350 Unterschriften erzielt.
***
Bisherige Artikel zum Thema:
TZ schafft Kulturseite aus - mit mehreren Kommentaren!
Bald weniger Kultur im Tagblatt?
Weitere Beiträge von Brigitta Hochuli
- Kultur für Familien: Was im Thurgau noch fehlt (06.09.2018)
- Rätsel gelöst: So alt ist der Kunstraum Kreuzlingen (29.06.2018)
- Musikschule Kreuzlingen sucht Verbündete (14.06.2018)
- Kult-X in WM-Stimmung: Das etwas andere Public Viewing (29.05.2018)
- Unterm Sternenhimmel (13.05.2018)
Kommt vor in diesen Ressorts
- Kulturpolitik
Kommt vor in diesen Interessen
- Bericht
- Medien
Ähnliche Beiträge
Vernetzen, entwickeln, sichtbar werden
Na, wo seid ihr denn? Das Projekt «there is but local Arts» soll Residencies im Bodenseeraum sichtbarer machen und miteinander vernetzen. Erst kürzlich hat dazu ein Workshop stattgefunden. mehr
TKB-Millionen: Geschäftsführer für den Förderverein ernannt
Der «Förderverein Projekte für den Thurgau» ist dafür verantwortlich, die TKB-Millionen schrittweise an die Projekte auszubezahlen. Zum Geschäftsführer des Vereins ernannt wurde Urs Dünnenberger. mehr
Grenzen des Wachstums
Es geht ums Überleben. Kunst hilft anders als Wissenschaft, unser Leben zu hinterfragen. Beim 5. Kulturforum ging es um ökologische Nachhaltigkeit in der Kultur. Wie muss Kultur künftig aussehen? mehr