Der Theater­macher

«Was hier – in dieser muffigen Atmosphäre. Als ob ich es geahnt hätte. Nicht einmal zum Wasserlassen habe ich diese Art von Gasthäusern betreten.» Thomas Bernhards Theatermacher ist auf der Suche nach Bedeutung und Hoffnung in einer bedeutungs- und hoffnungslosen Welt. Das Stück ist eine Liebeserklärung an und ein Abgesang auf das Theater zugleich.

Für den selbst ernannten Staatsschauspieler Bruscon ist Theater Leben. Mit seiner Truppe – aus persönlichen und ökonomischen Gründen besteht sie aus der eigenen Frau samt Kindern – tourt er durch die Provinz, um auch den letzten Winkel dieser vergessenen Welt zu überzeugen: Theater ist alles, alles ist Theater. Doch überall herrscht Kunstfeindlichkeit. Untalentiert die eigenen Kinder, hysterisch und hypochondrisch die Frauen, zu schwül die Luft. Die Welt wehrt sich gegen jede Art von Kunst. Zunehmend verzweifelt kämpft der Theatermacher gegen diese allgegenwärtige Ignoranz.

Regisseur Oliver Reese, von dem in Winterthur bereits «Die Frau, die gegen Türen rannte», «Der nackte Wahnsinn», «Wir lieben und wissen nichts» und «Eine Familie» zu sehen waren, bringt mit Stefanie Reinsperger als Theatermacher Bernhards Gleichnis über die Kunst in einer kunstfeindlichen Welt als letzte Produktion vor der Theatersanierung nach Winterthur.

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