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08.04.2014

Der Bodensee macht grün

Der Bodensee macht grün
Lucia Kamp, Geschäftsführerin Tourismus Untersee e. V., Franz Petzold, Leiter Marketing/Vertrieb Mainau GmbH, Dominik Gügel, Museumsdirektor Napoleonmuseum Thurgau, Monika Grünenfelder, Projektmanagerin Bodenseegärten, Karl Wehrle, Leiter Tourist-Information Reichenau und Jürgen Ammann, Geschäftsführer Internationale Bodensee Tourismus GmbH | © Laura Großklaus, PR2

Die Vielfalt der Gärten und Parks rund um den Bodensee wird zukünftig unter dem Dach der „Bodenseegärten" vermarktet. Besucher können ab sofort rund um den See eine grüne Reise durch die Zeit unternehmen und dabei auf kurzen Wegen 7.000 Jahre Gartenbaugeschichte entdecken. Ziel des neuen Netzwerkes ist, den Gärten und Parks mehr Besucher zu bescheren und Übernachtungsgäste in die Region zu locken.

Der nachhaltige Trend zu Gartenreisen und zur Entdeckung der Natur in Urlaub und Freizeit gibt dabei die Richtung vor. Zur Gartensaison 2014 geht das Netzwerk mit Broschüre, Website und Angeboten zur Entdeckung der Gärten an den Start. Nach einer maßgeblich aus Fördergeldern bestehenden Anschubfinanzierung soll sich das Projekt ab 2015 neben staatlichen Mitteln auch weiterhin durch Mitgliedsbeiträge finanzieren.

 

Viele Gärten, eine Anlaufstelle

Gärten wie die Insel Mainau, der Park von Schloss Arenenberg und der neue Mittelaltergarten, die Schul- und Versuchsgärten Arenenberg, die Insel Reichenau, Kloster und Schloss Salem, Neues Schloss Meersburg, die Kartause Ittingen und das Garten-Rendezvous am Untersee vereinen sich im Netzwerk Bodenseegärten. Sie bilden die Eckpfeiler des Gartennetzwerks, weitere Gärten sollen folgen. Die Bodenseegärten präsentieren sich mit dem Slogan „Eine Reise durch die Zeit". Die Besucher sollen die Gärten als spannenden Ort für Entdeckungen erleben, als grüne Oasen mit Geschichte.

Vielfalt als Chance - Zeitreise durch die Epochen als Klammer

In der Bodenseeregion hat der Gartenbau eine lange Tradition, die Insel Reichenau gilt als Entstehungsort des St.Galler Klosterplans und des botanischen Lehrgedichts „Hortulus" - und somit als Wiege der europäischen Gartenkultur. Die Vielfalt der Gärten und Parks rund um den See bietet Besuchern spannende und abwechslungsreiche Eindrücke. Gartenliebhabern bietet sich ein Spannungsbogen der europäischen Gartenbaugeschichte - von der Alt- und Mittelsteinzeit bis in die Gegenwart haben alle Zeitepochen Spuren hinterlassen, die heute noch erkennbar oder nachvollziehbar sind. Das Gartennetzwerk informiert über die Highlights in den einzelnen Gartenanlagen und ordnet sie zeitlich ein. Dabei können Besucher erleben, wie sich die Trends im Gartenbau über die Jahre verändert haben. Zu Rate ziehen können sie hierbei eine bereits erschienene Broschüre über die Bodenseegärten als auch die Website des Netzwerks, die laufend erweitert werden. Hier erhalten Besucher außerdem Routenvorschläge für Gartentouren zu verschiedenen Mottos. Auch Gruppenreiseangebote und Tagesevents können gebucht werden.

Kurze Wege, gute Planbarkeit

Die geografische Lage der Gärten (Nähe, Erreichbarkeit, Vernetzbarkeit) bringt den Vorteil, dass ein Erleben der Angebote unkompliziert und ohne große Planung möglich ist. Dies trägt dem aktuellen Trend zu Kurzurlauben Rechnung, bei denen gilt: Je kürzer die Urlaubsdauer, desto weniger Zeit wird mit der Vorbereitung und Planung verbracht. Die Informationen zum Ausflugsziel - in diesem Fall die Information zu den Bodenseegärten - müssen also schnell und unkompliziert zugänglich sein.

Von der Idee zur Realisierung - die Geschichte des Netzwerks

Erste Überlegungen, die Gärten und Parks am Bodensee als touristisches Produkt zu entwickeln entstanden im Jahr 2009. Die kantonale Tourismusorganisation Thurgau Tourismus beteiligte sich 2009-2011 am Qualitätsprogramm „Enjoy Switzerland" von Schweiz Tourismus. Thurgau Tourismus holte 20 Partner aus der Schweiz und Deutschland ins Boot. Rasch war man sich einig, dass man für den Bodensee etwas Großes, Nachhaltiges auf die Beine stellen wollte. Mit Hilfe von Otto Steiner von Steiner Sarnen entstand die Idee der „Bodenseegärten". 2010 wurde eine „Gärten-Machbarkeitsstudie" bei der Tourismusberatung Kohl&Partner Zürich in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Ein Gartennetzwerk am Bodensee zu etablieren lohnt sich, kostet aber gerade in der Aufbauphase mehr, als die Tourismus-Institutionen alleine stemmen können. Daraufhin beantragten die Projektpartner zusammen mit der Internationalen Bodensee Tourismus GmbH Fördermittel bei Interreg und erhielten dafür den Zuschlag. Um Angebote und Launch vorzubereiten gab das Netzwerk bei der renommierten Umwelt-, Tourismus- und Regionalberatungsagentur Futour eine Zielgruppen- und Konkurrenzanalyse in Auftrag. Die Ergebnisse liegen seit Januar vor und sind Grundlage für alle Planungen. Die Anschubfinanzierung via Interreg läuft bis zum 31.12.2014. Finanziert werden die „Bodenseegärten" mit Mitteln von Tourismusorganisationen, des Landes Baden-Württemberg, des Kantons Thurgau und aus Fördermitteln des Interreg IV-Programms, einem Regionalprogramm der Europäischen Union (EU) und der Schweizer Eidgenossenschaft. Das Gesamtvolumen liegt bei 703.316,07 Euro. Jetzt, zum Beginn der Gartensaison 2014, geht das Netzwerk Bodenseegärten an den Start. Zum Launch geht auch die Website www.bodenseegaerten.eu online.

Gemeinsam neue Zielgruppen erreichen

Neben den Heimmärkten Deutschland, Österreich und Schweiz, sollen zukünftig auch gartenaffine Gäste aus ganz Europa angesprochen werden. Besonders in England und Frankreich haben Gartenreisen Tradition, aber auch anderswo gehören Abstecher ins Grüne zunehmend zu Reisen dazu, selbst wenn es sich um urbane Ziele handelt. Bei der Internationalen Bodensee Tourismus GmbH, die das Projekt als Geschäftsstelle betreut, zählt das Thema Gärten und Parks zu den Markenleitprodukten der Region, weil es unter anderem immer wieder neue, attraktive Angebote generiert, zusätzliche Wertschöpfung an den Bodensee bringt und bei den Akteuren stark verankert ist.

Zukunftspläne

Das Netzwerk der Bodenseegärten soll weiter wachsen, ab 2015 sollen weitere Gärten und Parks aufgenommen werden. Sie können sich für eine Mitgliedschaft bewerben, für eine Aufnahme müssen sie elf in vom Netzwerk festgelegte Qualitätskriterien erfüllen. Die Mitglieder profitieren von der Vermarktung des Netzwerks am Bodensee und in den Zielmärkten der Region. Sie werden in der Bodenseegärten-Broschüre und auf der Website präsentiert und können an Messe-Auftritten präsent sein. Für die Bodenseegärten werden darüber hinaus Angebote entwickelt und an Reiseveranstalter vermittelt, sowie eine umfangreiche PR- und Medienarbeit lanciert. Mittel- bis langfristig möchte das Netzwerk Bodenseegärten zu den Top10-Gartennetzwerken der Welt zählen. (pd)

 

Projektkoordinator
Internationale Bodensee Tourismus GmbH
Jürgen Ammann, Hafenstraße 6, D-78462 Konstanz
Tel.: +49 (0)7531 909490, E-Mail: info@bodensee.eu

Projektpartner
Tourismus Untersee e.V. (D/CH)
Thurgau Tourismus (CH)
Kanton Thurgau (CH)
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Baden-Württemberg (D)
Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (D)

 

 

Adressen

„Bodenseegärten", Internationale Bodensee Tourismus GmbH,
Tel. +49 7531 90 94 90, Mob. +41 79 430 45 17, info@bodenseegaerten.eu, www.bodenseegaerten.eu

Kräutergarten nach dem „Hortulus" auf der Insel Reichenau, beim Münster St.Maria und Markus in Reichenau-Mittelzell. Infos: Tourist-Information Reichenau, Tel. +49 7534 92 07 0, www.reichenau.de

Blumeninsel Mainau, D-78465 Insel Mainau, Tel. +49 7531 303-0, www.mainau.de

Landschaftspark und mittelalterlicher Patriziergarten bei Schloss Arenenberg (Napoleonmuseum Thurgau), CH-8268 Salenstein, Tel. +41 58 345 74 10, www.napoleonmuseum.ch

Schul- und Versuchsgärtnerei des Bildungs- und Beratungszentrum (BBZ) Arenenberg, CH-8268 Salenstein, Tel. +41 71 663 33 33, www.arenenberg.ch

Gärten des ehemaligen Kartäuserklosters Ittingen, CH-8532 Warth bei Frauenfeld, Tel. +41 52 748 44 11, www.kartause.ch

Kloster und Schloss Salem, D-88682 Salem, Tel. +49 7553 9165 336, www.salem.de

Neues Schloss Meersburg, Schlossplatz 12, D-88709 Meersburg,
Tel. +49 7532 8079 410, www.neues-schloss-meersburg.de

Garten-Rendezvous am Untersee, Infos: Tourismus Untersee e.V.,
Tel. +49 7735 9190 55, www.tourismus-untersee.eu

 

 

www.bodenseegaerten.eu

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