von Rolf Müller, 09.07.2014
Die Feriendemonstration

Niemand, fast niemand schreibt freiwillig gerne Ansichtskarten, jetzt mal im Ernst. Aber alle kriegen gerne welche. So richtig per Post. Ein Linguist der Uni Zürich hat das Phänomen jetzt untersucht.
Rolf Müller
"Die Karte ist ein Beleg dafür, dass man an den anderen gedacht hat", so der Sprachwissenschaftler Heiko Hausendorf in einem Podcast des Zürcher Kompetenzzentrums Linguistik der UZH und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Die aktuelle Geschichte dazu hat die Schweizerische Depeschenagentur (SDA), gesehen auf "Tagblatt online".
Weg ist weg
Die Postkarte ist ein Relikt der entspannten Vergangenheit. Als man einfach weg war, wenn der Zug rollte. Nicht zu erreichen; passiere, was wolle. Das fand ich extrem groovy, als ich 1985 minderjährig erst dann zu Hause angerufen habe, als ich via dem noch unversehrten Belgrad nach Tagen rumpelnd im Athener Bahnhof angekommen war. Aus einer Telefonzelle, natürlich. Mit Drachmen. Von Kreta hab ich dann eine Karte geschickt.
Mit der Sklaverei der Smartphones - bin ja schon total gespannt auf das iPhone 6 und die iWatch im Herbst! - hat sich dieser Luxus leider selbstgewählt verloren. Ansichtskarten schreibe ich immer noch ungern. Aber, claro, ich freue mich, wenn eine im Briefkasten liegt.
Ruhe sanft
Die starke Formelhaftigkeit von Grüssen wie "das Wasser ist warm" oder "herzliche Grüsse aus" hat der Ansichtskarte einen schlechten Ruf beschert - vor allem bei den Lesern, sagt Hausendorf. Deshalb würden heutige Schreiber diese oft ironisch reflektieren, kolportiert ihn die SDA.
thurgaukultur.ch schliesst sich dem zu Beginn der Sommerferien gerne an und sagt: So toll war die Aussicht samstags in Berg TG. Ein Ausflugstipp!
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