13.04.2014
Ferien II

Falls Sie eine oder einer der Wenigen sind, die zurzeit KEINE Ferien haben, ersparen Sie sich das Lesen. Sie würden sich nur ärgern. Denn es geht um die Errichtung einer neuen Ordnung - im Büro, daheim, im Kopf.
Ich habe meine freien Tage genutzt, um schrumplig und gelb gewordene Papierhaufen zu sichten und die Bibliothek um die Hälfte zu verschlanken. Das eine oder andere Buch werde ich später vermissen, die kathartische Wirkung der Aktion fühlt sich aber gut an. Denn einiges unter den Stapeln und in den Regalen hatte ich ja verdrängt...
Bei der Reinigung kam aber auch Bewahrenswertes zum Vorschein. Zum Beispiel ein Bericht von Karl Vogel über die Thurgauische Kunstgesellschaft von 1934 bis 1984. Sie wird also dieses Jahr 80 Jahre alt. Und wie sie gealtert hat! Im Gründungsjahr gab‘s im Kanton weder eine staatliche Kunstpflege noch eine Künstlervereinigung. 50 Jahre später betrachtete der Chronist die Eröffnung des Thurgauischen Kunstmuseums als „Abschluss der wechselvollen und zuweilen auch mühsamen Startphase der thurgauischen Kunstpflege“. Heute ist der Alterungsprozess der Kunstgesellschaft ein Verjüngungsprozess. In ihrem Kunstraum in Kreuzlingen ist die Kunstpflege zur Pflege und Förderung des Nachwuchses geworden. Und so ist auch mir aus einer längst vergessenen staubigen Ecke ein Jungbrunnen entgegengeplätschert!
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