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von arttv, 18.11.2021

Schweben im «Orbit»

Schweben im «Orbit»
Auf dem Orbit: Eine Arbeit des Kollektivs ckö. | © Anabel Roque Rodríguez

Tipp für einen winterlichen Ausflug: Kunst auf der ‹Umlaufbahn› der Gemeinde Eschlikon entdecken. Ein Videobeitrag von arttv.ch (Lesedauer: ca. 1 Minute)

Vor mehr als 20 Jahren wurde mit dem Zusammenschluss der Orte Eschlikon, Wallenwil und Hurnen ein Grenzweg angelegt, um ein Gemeinschaftsgefühl für die neue Gemeinde zu schaffen. Der Weg besteht aus 12 Stationen rund um die neue politische Gemeinde. Neu auf dem Grenzweg ist der Orbit. Das sind 13 Kunstinstallationen auf diesem Grenzweg (unsere Besprechung zum «Orbit» gibt es hier), welche die Besucher:innen einladen, Werke von Ostschweizer Kunstschaffenden zu entdecken. Sie regen zum Verweilen, Innehalten und Aussicht geniessen an.

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Fixsterne am Eschliker Himmel

Als Eschlikon im 13. Jahrhundert gegründet wurde, befand sich die damalige Schweiz in einer Umbruchphase. Auseinandersetzungen zwischen Papst und Kaiser begünstigten die Verselbstständigung wichtiger Städte in der Schweiz. So schlossen sich 1291 die drei Waldstätte Uri, Schwyz und Unterwalden im Bund der Eidgenossen zusammen und konnten in der Folge weitere Partner für die Eidgenossenschaft gewinnen.

Der Thurgau kam erst viel später dazu. Unter Napoleon wurde 1798 die Alte Eidgenossenschaft besetzt und nach französischem Vorbild neu organisiert. In diese Zeit fällt auch die Gründung neuer Kantone, wie die des Thurgaus und Aargaus. Dass sich Gemeinschaften, Orte, Städte zusammenschliessen hat nicht nur Tradition, sondern macht auch Sinn. Gemeinsam werden gesteckte Ziele besser erreicht. 2009 wurden an der Zukunftskonferenz Eschlikon Leitsätze und Werte für die Gemeinschaft erarbeitetet und definiert, die wie ‹Fixsterne am Eschliker Himmel› leuchten sollen.

Werner Widmer mit einem Teil seines eigenen Kunstwerks: einer Glücks-Haselnuss. Bild: Anabel Roque Rodríguez

Ein Orbit für Eschlikon

Wie Fixsterne leuchten nun auch die 13 Kunststationen rund um Eschlikon. Für Orbit haben sich die Künstler*innen intensiv mit der Umgebung befasst. In ihren Arbeiten zeigen sie: Goldenes Lichtspiel, gerahmte Landschaftsbilder, Lehmklötze, Riesenknoten, Riesenwespen, mystische Wesen, Windspiele, Spiegelbilder, Raumlinien, Märchenzöpfe, weisse Aussichten, Glückwünsche und Glücksnüsse. Während die einzelnen Kunststationen wie geostätionäre Satelliten auf dem Orbit um Eschlikon kreisen, können sich die Besucher individuell schnell von einem Ort zum anderen bewegen.

Neue Blickwinkel

Die Stationen sind frei zugänglich und ermöglichen einen neuen, anderen Blick auf die Gemeinde und ihre Umgebung: Im Kleinen das Grosse sehen. Die mit viel Geschick installierten Kunstwerke beziehen sich auf Naturphänomene, bekannte Märchen oder aktuelle Ereignisse und sind vor Ort ausführlich dokumentiert.

Orbit wurde von einem Konzert mit Tobias Preisig, einer Tanzperformance von Naomi Schwarz und Wander-Führungen mit Corinne Schatz, Gabrielle Obrist & Claudia Reeb und Jordanis Theodoridis begleitet.

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