Seite vorlesen

von arttv, 10.01.2025

Wie hat Arbeitsmigration die Schweiz geprägt?

Wie hat Arbeitsmigration die Schweiz geprägt?
1.Mai-Umzug in Winterthur im Jahr 1984: Ein Nationalitätentreffen am Neumarkt | © winbib

Das Museum Schaffen bietet noch bis Ende Januar Antworten, exemplarisch am Beispiel der Stadt Winterthur. (Lesedauer: ca. 1 Minute)

Was wäre die Arbeitswelt ohne Migration? Ist «swiss made» ohne die Arbeit von Migrant:innen überhaupt denkbar? Lebenswege von Menschen wie jene des Maggi-Gründers Julius Maggi oder Erfolgsgeschichten wie die von Sulzer lassen sich ohne das Thema Migration nicht vollständig erzählen.

Damit stellt sich auch die Frage: Wer sind die Arbeiter:innen, die die Schweiz vorangebracht haben und bis heute in der Altenpflege, in der Wissenschaft oder im Strassenbau die Gesellschaft mittragen?

Jetzt den gesamten Videobeitrag ansehen

Vernachlässigte Lebensrealitäten

Das Museum Schaffen zeigt mit «Reality Check! Arbeit, Migration, Geschichte(n)» am Beispiel Winterthurs, wie Arbeitsmigration die Schweiz prägt. Die Hälfte der Bewohner:innen der Stadt hat nämlich eine Migrationsbiografie und doch sind die Geschichten der Einwanderung wenig sichtbar.

Historische Forschung, Recherchen und persönliche Gespräche ermöglichen es, die lückenhafte Erzählung durch alte und neue Geschichten zu bereichern. Bisher vernachlässigte Lebensrealitäten von Winterthurer:innen rücken damit ins Zentrum: Geschichten von freud- und leidvollen Erfahrungen, von Erfolgen und Niederlagen, von Kämpfen um Anerkennung und Teilhabe. Die Ausstellung zeigt, dass Migration seit jeher eine Realität der Stadt und ihrer Arbeitswelt ist.

Partizipativer Prozess

Das Ausstellungsprojekt erfolgte mit Unterstützung einer Reflexionsgruppe, die sich aus sechs migrationserfahrenen Personen mit Bezug zur Stadt Winterthur zusammensetzt. Seit Frühjahr 2023 begleiten sie das Museum Schaffen, bringen ihr Wissen und ihre Erfahrungen ein und setzen verschiedene Schwerpunkte.

In diesem partizipativen Prozess formen sie den Rahmen der Ausstellung, der gemeinsam mit dem Museum erarbeitet wurde. Weitere lokale Akteur:innen sind in das Projekt involviert. Sie alle prägen die Ausstellung, die so einen neuartigen und persönlichen Zugang zum Thema Arbeitswanderung ermöglichen möchte.

 

Die Ausstellung

Reality Check! Arbeit, Migration, Geschichte(n) | Museum Schaffen | Noch bis 26. Januar 2025

 

www.museumschaffen.ch 

 

Kommentare werden geladen...

Von arttv

Kommt vor in diesen Ressorts

  • Wissen

Kommt vor in diesen Interessen

  • Geschichte
  • Gesellschaft

Werbung

Der Kulturpool: Highlights aus den Regionen

Kuratierte Agenda-Tipps aus dem Kulturpool Schweiz.

Kultur für Klein und Gross #26

Unser Newsletter mit den kulturellen Angeboten für Kinder und Familien im Thurgau und den angrenzenden Regionen bis Ende August 2025. In dieser Ausgabe mit Schwerpunkt "Workshop und Kurse" für während und nach den Ferien.

Neue Folge Kulturstammtisch - jetzt reinhören!

WIe steht es um die kulturelle Bildung? Eric Facon im Gespräch mit Laura Bucher, Regierungsrätin Kanton St.Gallen, Daniela Mittelholzer, Leiterin der Kunstvermittlung am Kunstmuseum St.Gallen und Richi Küttel von kklick, der ersten interkantonalen Kompetenzstelle an der Schnittstelle zwischen Kultur und Bildung. Mit einem Input des Musiklehrers Kevin Akerman.

Leitung Musikschule (50%)

Die JMK - Jugend Musik Kreuzlingen sucht per 1. Februar 2026 eine verantwortliche Person für die Leitung der Musikschule. Weitere Informationen hier:

Ähnliche Beiträge

Wissen

Ein nüchterner Blick auf die Fastnacht

Eine Ausstellung in Konstanz beleuchtet die Fastnacht ab 1750 und räumt mit vielen Mythen auf. Vor den Grenzen machte die Narretei keineswegs halt. Eine exklusive Rolle spielt bis heute Ermatingen. mehr

Wissen

Hereinspaziert! Ein berühmter Kreuzlinger in der Manege

Augenblicke (1): Als Clown PIC feierte er grosse Erfolge. Unser Foto-Kolumnist Urs Oskar Keller erinnert an einen besonderen Moment. mehr

Wissen

„Ich bin ein Idyllensammler“

Urs Oskar Keller ist fast 50 Jahren als Reporter in der Region unterwegs auf der Suche der Sensation des Alltags. In der neuen Serie „Augenblicke“ zeigt er besondere Momente aus dieser Zeit. mehr