von Patrizia Barbera, 09.11.2015
Ende und Anfang der Reise

16 Wochen lang haben wir mit Tanja Kummer gezittert, gelacht und dem Erscheinen ihres Buches entgegengefiebert. Vergangene Woche war es nun so weit: Die erste Lesung. Ein Rückblick in Bildern.
Oberstübchen ausräumen und "entschlüsseln" fürs Wichtige im Leben (und im Kopf), Durchhalten mit Optimismus, auch wenn es schwer fällt manchmal, und wenn sonst nichts hilft: KISS, ganz praktisch im Schreibstil und romantisch mit der Muse. Wir haben viel gelernt von unserer Gastautorin Tanja Kummer in den vergangenen Wochen und Monaten, in denen sie für uns während der Entstehung ihres Buches "sicheristsicheristsicher" parallel gebloggt hat.
Es fiel ihr nicht immer leicht, die Balance zu halten zwischen eigenen Ansprüchen und den hohen Erwartungen der Leser und des Buchverlags und doch: Stets wehte eine grosse Prise Optimismus und Self-Help für Jedermann durch die Blog-Texte und (zumindest wir hier in der Redaktion) haben unsern Alltag bereichert mit den Denkanstössen, die uns Tanja mit auf den Weg gegeben hat. Und der Schlüsselbund ist auch wunderbar leicht seither. Danke, Tanja!
Vergangene Woche fand sie dann endlich statt: Die mit Spannung erwartete aber auch etwas gefürchtete Buch-Vernissage samt erster Lesung.
Sicher ist sicher...lieber nicht zu spät kommen zur lang herbeigesehnten Vernissage. Schon vor Beginn der Veranstaltung spickten die BesucherInnen am Abend interessiert durchs Schaufenster der Buchhandlung Orell Füssli in Winterthur, erster Ort der Lesetour. (Bilder: Patrizia Barbera)
...nach und nach füllt sich der Raum. Tanja ist auch schon da, huscht aber schnell zu Freunden und Bekannten und bedankt sich bei allen bekannten Gesichtern mit strahlendem Gesicht fürs Erscheinen. Von Nervosität (zumindest äusserlich) keine Spur, dafür allgemeine Freude und Wohlwollen im ganzen Saal.
...*räusperräusper*... noch schnell ein grosser Schluck Wasser und letzte Absprachen mit der Lektorin vom Buchverlag Zytglogge...
...und dann geht es endlich los. Tanja liest den Anfang des Buches vor und erklärt im Nachhinein die Charakterzüge der Hauptperson Martina, die Buchhändlerin ist und zusätzlich zum nahenden, stressigen Weihnachtsgeschäft "sowieso schon immer im roten Bereich lebt". Das Buch begleitet Martina bei den aufregenden Tagen bis Weihnachten und führt einfühlsam, teils nervenaufreibend und immer amüsant-liebevoll durch die Gedanken und Handlungen der Haupt- und Nebenfiguren und behandelt ganz "nebenbei" das Thema Angststörungen und Zwänge.
..."Ich schreibe über nichts, das mir fremd ist. Sagen wir es mal so." Tanja geht offen und direkt um mit der etwas vorsichtig-versteckt gestellten Frage, ob sie denn selbst aus Erfahrung schreibe und sich mit Martina identifizieren könne. "Natürlich bin ich keine Expertin für das Thema Angststörung, aber ich kann eine nachvollziehbare Geschichte darüber schreiben mit Figuren, mit denen man sich auseinandersetzen kann als Leser".
Nach der Lesung war der Andrang gross: Jeder wollte sein Buch signiert haben und einige Sekunden mit Tanja plaudern. Die wiederum wirkte glücklich und gelöst am Abend und konnte sich nach all der Anspannung der letzten Monate und den last-minute-Korrekturfahne-Schlangen und lustigen bis bösen Schnitzern, die sie und ihre Lektorin immer wieder kurz vor der Freigabe gefunden haben (von denen sie dem Publikum mit grossen Augen erzählte und die "nicht gerade das Sicherheitsgefühl in ein fehlerfreies Buch steigern") entspannen und den Trubel geniessen. Trotzdem: "Die ersten Tage habe ich das Paket mit dem druckfrischen Buch, das vor meiner Tür auf mich gewartet hat, nicht öffnen können. Aber jetzt... ist es ok. Nein, mehr als ok. Was mich am meisten freut ist natürlich das Feedback der ganzen lieben Menschen, die mich in den sieben Jahren während der Entstehung des Buches begleitet haben, das ist so wunderbar, das kann man kaum in Worte fassen."
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Nach dem Buch ist vor dem BuchParallel zu "sicheristsicheristsicher" ist ebenfalls Tanjas Weihnachtsbuch "Drei Weihnachtswünsche" erschienen.
Alle Blogeinträge sind bei uns im Magazin zu finden unter "Kummer bloggt".
Hier eine kleine Auswahl der letzten Texte vor der Vernissage:
"Ist das Buch autobiographisch?" |
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