Auftakt im Kunstraum

In Kreuzlingen zeigen der in Appenzell aufgewachsene Künstler Costa Vece Maskenhaftes, Studierende „mediatisierte Nahverhältnisse“ und der Kurator die neue Homepage.

Brigitta Hochuli

Bäume und Collagen zum Thema Masken sind für die Saisoneröffnung des Kunstraums der Thurgauischen Kunstgesellschaft das Thema von Costa Vece. Der Sohn einer Migrantenfamilie befasst sich in dieser Ausstellung mit dem Verlust der originalen Herkunftsbindung und den von den Masken symbolisierten Ängsten, die „überall ähnlich sind“. Die Werke passen zum Motto des neuen Veranstaltungsjahres, das Kurator Richard Tisserand „Métissage“ nennt, ein Begriff kolonialen und nicht ideologiefreien Ursprungs.

Der 43-jährige Costa Vece hat in Zürich die F+F Schule für experimentelle Gestaltung absolviert. Unter anderem war er 1999 an der Biennale von Venedig vertreten, Werke von ihm sind auch im Kunsthaus Zürich und im Migros Museum für Gegenwartskunst zu sehen. Er gehöre, schrieb Kunstkritikerin Claudia Spinelli, zusammen mit Thomas Hirschhorn oder Gianni Motti zur wachsenden Gruppe von Schweizer Künstlern, „deren Kunst sozialpolitisch motiviert und – da aus einem persönlichen Hintergrund genährt – unbedingt glaubwürdig ist“.

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Im Tiefparterre des Kunstraums sind Videoinstallationen einer Klasse der Zürcher Hochschule für Künste zu sehen, die sich mit „mediatisierten Nahverhältnissen“ befasst. In Kreuzlingen soll visualisiert werden, wie „Medien affektive Ökonomien entwerfen“ - zum Beispiel mittels des Freundschaftsbegriffs auf Facebook. An der Vernissage spricht Nils Röller, Leiter des Vertiefungsfachs Mediale Künste der Hochschule. Jann Clavadetscher und Maria-Cecila Quadri zeigen Performances.

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Am Freitag schaltet die Kunstgesellschaft schliesslich auch ihren neuen Web-Auftritt auf. Kurator Richard Tisserand verspricht „ein neues räumliches Gefühl“. Die Homepage gehe, wie die Architektur des Kunstraums selbst, „in die Tiefe“. Zudem könne künftig aktueller reagiert werden.

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Ausstellung im Kunstraum Kreuzlingen von Freitag, 20. Januar, bis Sonntag, 4. März; Vernissage am Freitag, 20. Januar, 19.30 Uhr.