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von art-tv, 30.01.2019
Eindringliche Bilder, vertraute Musikstücke oder ergreifende Appelle werden in Atkins' Werk durch Schnitte abrupt unterbrochen, zerstört oder in letzter Minute sabotiert. Tief empfundene Zuneigung und Phasen der Empathie schwingen mit. Es sind solche Empfindungen, die die Arbeiten des 1982 geborenen Engländers so eindrücklich wirken lassen: Künstlicher Realismus und romantische Üppigkeit modellieren Gefühle, die sich im wirklichen Leben nur zu oft als unsagbar erweisen.
Ed Atkins’ künstlerische Praxis umfasst neben der Produktion von Videos auch Schreiben und Zeichnen. Dabei eröffnet sich ein komplexer und zutiefst reflektierter Diskurs, in dem es um Akte des Definierens geht und die Unmöglichkeit einer adäquaten Darstellung der physischen Welt. Insbesondere die Darstellung des menschlichen Körpers wird auf fast manische Weise durchgespielt — in Werken, die im Spektrum von computergenerierten Bildern (CGI) bis hin zu trivialer Lyrik reichen. Im Zentrum von Atkins’ Arbeiten steht dabei häufig eine nicht näher identifizierte Figur, ein Stellvertreter, dem Atkins durch seine eigene Stimme Leben einhaucht. Die Figur befindet sich in alltäglichen Situationen der Verzweiflung, Angst, Komik oder Frustration.
Ed Atkins ist einer der markantesten und wichtigsten Künstler seiner Generation. Nach grossen Ausstellungen, unter anderem im Stedelijk Museum, Amsterdam, der Serpentine Galleriy in London, im Castello di Rivoli in Turin sowie dem Martin-Gropius-Bau in Berlin, zeigt das Kunsthaus Bregenz nun Atkins’ bislang grösste Einzelausstellung und seine erste in Österreich. Mit seiner Präsenz und ikonischen Architektur bietet das Kunsthaus Bregenz die ideale Bühne für dessen künstlich erzeugten Realismus. Ausschliesslich mit computergeneriertem Bildmaterial hergestellt, ist alles in Atkins’ Präsentation als Fake, als Lüge erkennbar: sei es Nostalgie, Geschichte, Fortschritt, authentisches Leben oder Identität.
Termin: Die Ausstellung von Ed Atkins ist im Kunsthaus Bregenz bis 31. März 2019 zu sehen.
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