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von Brigitta Hochuli, 19.02.2014

Netzwerken

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Ähnlich wie thurgaukultur.ch? Wir meinen: nur bedingt! | © Screenshot from facebook.com

BRIGITTA HOCHULI

Nein, ich häkle keine Netzstrümpfe. Aber ich werkle oft am Internet. Welche Schlüsse oder besser Anschlüsse Mister Zuckerberg aus dieser Tätigkeit zieht, hat thurgaukultur kürzlich erfahren. Facebook schlug uns Seiten zum Liken vor, die ähnlich seien wie unsere Kulturplattform. Dabei lasse ich mir „famigros.“ und „Netzfrauen“ noch gefallen, sind sie doch generationenunterstützend und damit im weitesten Sinn kulturell unterwegs. Mit dem FCSG kommt allerdings wieder das leidige Thema „Kultursport“ ins Spiel, das wir in jüngster Zeit nicht weniger als viermal** abgehandelt haben. Sorry, lieber FC, wir finden trotzdem nicht, du passest zu uns. Vollends absurd scheint hingegen – wenn auch nur auf den ersten flüchtigen Blick – der Vorschlag „we-make-money-not-art“ zu favorisieren. Wörtlich genommen distanzieren wir uns von dieser Devise. Denn wir machen in Kunst und leider nicht Geld…

Ein Netzwerk ganz anderer Art hatte unser Heimatdichter Alfred Huggenberger. Es erstreckt sich aktuell bis nach Glarus. Dort nämlich hält Biograf Mario König* beim Historischen Verein am 1. April (im Ernst!) einen Vortrag über den Dichter. Die Glarner hätten den Kaspar Freuler, mit dem der Thurgauer befreundet gewesen sei, erklärt König. Er erzähle ihnen nun etwas über die beiden und über den 1. Weltkrieg, was ja gut in den Jahreskalender passe. Der Kontakt zu Glarus lief über einen Studienkollegen Königs, der übrigens beeindruckt ist, „wieviel Engagement in die kulturelle Arbeit in einem so kleinen und entlegenen Kanton fliesst“. So läuft das mit den Netzwerken, wenn es gut läuft. Und ich bin stolz, Mario König in jenem von thurgaukultur gut aufgehoben zu wissen.
___

*Rea Brändle und Mario König: Huggenberger. Die Karriere eines Schriftstellers. Verlag des Historischen Vereins des Kantons Thurgau, Frauenfeld 2012, ISBN 978-3-9522896-8-6. (=Thurgauer Beiträge zur Geschichte; 148/149); das Buch kann über jede Buchhandlung, beim Historischen Verein des Kantons Thurgau, c/o Staatsarchiv, Zürcherstr. 221, 8510 Frauenfeld (Tel. 058 345 16 00) oder hier bezogen werden.

 

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