Seite vorlesen

13.05.2020

St. Galler Festspiele abgesagt

St. Galler Festspiele abgesagt
2019 war die Welt noch eine andere: Hulkar Sabirova in «Il trovatore» bei der St.Galler Festspieloper 2019. 2020 fallen die Festspiele wegen der Corona-Pandemie aus. | © Tanja Dorendorf

Das wird ein trister Sommer: Jetzt haben auch die St. Galler Festspiele ihre diesjährige Ausgabe wegen der unklaren Corona-Lage abgesagt.

«Die St.Galler Festspiele finden dieses Jahr nicht statt. Zu diesem schmerzhaften Entscheid sieht sich Konzert und Theater St.Gallen gezwungen.»So beginnt eine Medienmitteilung, die das Theater St. Gallen am 13. Mai um 9:59 Uhr versandt haben. Demnach erlaube der Fahrplan in Richtung Normalität nach der Corona-Pandemie es nicht, «von einem geregelten Probenbetrieb innerhalb der dafür notwendigen Frist ausgehen zu können.»

Ebenso, so das Theate weiter, bleibe die Planungsunsicherheit bezüglich Veranstaltungen mit unter 1000 Besucherinnen und Besuchern bestehen, und die Frage der Öffnung der Grenzen ist weiterhin offen. «Damit hat sich die letzte Hoffnung zerschlagen, dieser Ausnahmesaison doch noch zu einem künstlerisch würdigen Abschluss verhelfen zu können. Das tut uns leid für unser treues Publikum, für unsere Partner und für die Künstlerinnen und Künstler», wird Werner Signer, der Geschäftsführende Direktor von Konzert und Theater St.Gallen, in der Mitteilung zitiert.

Einzelne Programmteile werden vielleicht 2022 aufgeführt

Eine Verschiebung des diesjährigen Programms auf das kommende Jahr sei wegen der langfristigen Planung der Festspiele nicht möglich: «Das Programm der St.Galler Festspiele vom Sommer 2021 ist bereits fixiert. Hingegen wird geprüft, ob einzelne Programmteile allenfalls in zwei Jahren in die Festspiele integriert werden können», so das Theater in der Medienmitteilung.

Die 15. St.Galler Festspiele hätten vom 26. Juni bis zum 10. Juli 2020 stattfinden sollen. Mit ihrer Absage wartet Giuseppe Verdis Oper «Stiffelio» weiter auf ihre St.Galler Erstaufführung, ausserdem kann das Tanzstück «Gegen den Strom» des bulgarischen Choreografen Dimo Kirilov Milev nicht realisiert werden. Das Motto des Konzertprogramms lautete Spielarten der Liebe.

Auch die Verlegung ins Theater konnte am Ende das Aus nicht verhindern

Seit 2006 bilden die St.Galler Festspiele den Abschluss der Konzert- und Theatersaison, der jeweils Tausende von Kulturinteressierten aus der näheren und weiteren Umgebung anzieht und international renommierte Künstlerinnen und Künstler nach St.Gallen bringt. Die Verantwortlichen hielten sich laut Medienmitteilung die Option auf die Durchführung bis zuletzt offen, auch nachdem die reguläre Spielzeit im Theater und in der Tonhalle abgebrochen werden musste und die Festspieloper aus planerischen Gründen vorzeitig vom Klosterhof ins Theater verlegt worden war. (tgk)

Weiterlesen: Das Theater Konstanz versucht einen anderen Weg. Mit einem eigenen Hygiene-Schutzkonzept soll das Freilichtspiel auf dem Konstanzer Münsterplatz stattfinden. Alle Hintergründe dazu gibt es hier.

 

Was tun, wenn man schon ein Ticket hat?

Wer im Besitz von Tickets für eine Veranstaltung der 15. St.Galler Festspiele ist, hat drei Möglichkeiten:

1. Gutschein: Die Festspiele stellen einen Gutschein im Wert der erworbenen Tickets aus.

2. Spende: Wer auf eine Rückerstattung des Ticketpreises verzichten möchten, kann dem Theater helfen, die entstandenen finanziellen Einbussen zu minimieren. So lässt sich die Weiterführung des künstlerischen Betriebs unterstützen.

3. Rückerstattung: Die Festspiele erstatten den Preis für die Tickets aber auch zurück. Sollten die Tickets online über die Festspiel-Website gekauft worden sein, kann der Betrag automatisch auf die Kreditkarte zurückgebucht werden. Alle Infos dazu gibt es auch auf der Internetseite der Festspiele St. Gallen.

 

Kommentare werden geladen...

Kommt vor in diesen Ressorts

  • Bühne

Kommt vor in diesen Interessen

  • Schauspiel
  • Musiktheater

Werbung

Hinter den Kulissen von thurgaukultur.ch

Redaktionsleiter Michael Lünstroth spricht im Startist-Podcast von Stephan Militz über seine Arbeit bei thurgaukultur.ch und die Lage der Kultur im Thurgau. Jetzt reinhören!

#Kultursplitter - Agenda-Tipps aus dem Kulturpool

Auswärts unterwegs im April/Mai - kuratierte Agenda-Tipps aus Basel, Bern, Liechtenstein, St.Gallen, Winterthur, Luzern, Zug und dem Aargau.

Austauschtreffen igKultur Ost

Für eine starke Kulturstimme im Kanton Thurgau! Dienstag, 11. Juni 2024, 18.00 Uhr, Kult-X Kreuzlingen.

Literaturpreis «Das zweite Buch» 2024

Die Marianne und Curt Dienemann Stiftung Luzern schreibt zum siebten Mal den Dienemann-Literaturpreis für deutschsprachige Autorinnen und Autoren in der Schweiz aus. Eingabefrist: 30. April 2024

Atelierstipendium Belgrad 2025/2026

Bewerbungsdauer: 1.-30. April 2024 über die digitale Gesuchsplattform der Kulturstiftung Thurgau.

Ähnliche Beiträge

Bühne

Neue Schulfächer braucht das Land

Jugendtheater at his best: In der Lokremise in Wil zeigt das momoll Jugendtheater in der Uraufführung des Stücks „Better skills – Ein Stück Zukunft“, was Schule der Zukunft bedeuten kann. mehr

Bühne

Ist das die Schule der Zukunft?

Was, wenn man sich die Schule nach seinen eigenen Bedürfnissen auswählen könnte? Mit der Produktion „Better skills“ entwirft das momoll Jugendtheater ab 20. April ein spannendes Gedankenspiel. mehr

Bühne

Blond, aber nicht blöd

Am Ende gab es Standing ovations: „Sugar – Manche mögen’s heiss“ rief bei der Musical-Premiere auf der Zentrumsbühne in Bottighofen Begeisterung hervor. mehr