von Brigitta Hochuli, 31.08.2014
Education permanente

Brigitta Hochuli
Education permanente (EP). Hat man Grosskinder, beginnt sie wieder von vorn. Zum Beispiel mit Musik für die Kleinsten. Spiele ich dem sieben Monate alten Enkel „Chömed Chinde, mir wänd singe“ vor, hält er den Atem an und hört und staunt. Natürlich weiss er nicht, dass das Singbuch zur CD mit seinem süss dümmlichen Liedgut schon 1946 von der Maggi AG herausgegeben worden ist. Ich hingegen erdulde es, schliesslich bin ich annähernd so alt.
Der Enkelin, die schon Windelgrösse 4+ trägt, biete ich zur Abwechslung Frühfranzösisch. „Chantons!“ heisst es auf ihrem CD-Cover schlicht. Und ich versichere Ihnen - was etwas heissen will im Thurgau! -, das Kindchen hat bereits einen perfekten Akzent. Französische Lieder gibt es übrigens auch im neuen Schweizer Singbuch Unterstufe, an dem einige Thurgauer mitgearbeitet haben. Ich freue mich darauf, sie mit den Kindern einzuüben und traktiere schon mal die alte Blockflöte. EP eben.
Fast nicht mehr warten kann ich auf das grossmütterliche Ausprobieren der unzähligen Thurgauer Kulturangebote extra für den Nachwuchs. Gerade kommt das neue Programm des Museums für Kinder. Es beginnt am 3. September mit Zinngiessen im Museum für Archäologie und endet am 10. Dezember mit der „Vorfreude auf Weihnachten“ im Kunstmuseum.
Kinderworkshop mit Nicole Strässle im März 2013 vor dem Topi-Horse Alpo Koivumäkis beim Eingang des Kunstmuseums Thurgau. ©Museum für Kinder Thurgau
Und erst das Theater. Auch da halte ich druckfrisch das neue Programm in Händen. Hier kommt alles zusammen: für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Welch schönen Generationenbeitrag das „Bilitz“ mit seiner Theaterwerkstatt doch leistet! Weitere Angebote? Märliumzug in Tägerwilen, Tanz, Kino und... den Vogel schiesst neben der Regionalbibliothek Weinfelden mit ihrem Grosselternkoffer die Kantonsbilbiothek ab: „Buchstart“ mit halbjährigen Dreikäsehochs! EP dès la petite enfance und für die Omama wohl eher anstrengend.
Fast jedes zweite Kind werde in der Schweiz von Grosseltern betreut, heisst es in der soeben erschienenen ersten Ausgabe des gleichnamigen, sehr empfehlenswerten Magazins. So gesehen hoffe ich, hier ganz viele Leserinnen und Leser zu finden, die mit Anregungen nicht hinter dem Berg halten. Im ersten „Grosseltern“ gibt es übrigens einen ausführlichen Beitrag über den Bewegungspark Frauenfeld und eine traurige und zugleich hoffnungsvolle Geschichte, geschrieben von der Thurgauer Bestsellerautorin Daniela Schwegler. EP? Auch im Print lehrreich und unterhaltend!
***
P.S.: Der Omamablog steht allen offen. Schicken Sie allfälllige Beiträge bitte an info@thurgaukultur.ch oder kommentieren Sie hier anschiessend nach Lust und Laune. Vielen Dank!

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