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15.03.2019

Grosse Feier: Die Seelinie wird 150

Grosse Feier: Die Seelinie wird 150
Welche Bedeutung haben Nationalfeiertage wie der 1. August heute noch? 7 Thurgauer Künstlerinnen und Künstler sprechen über ihren Bezug zur Bundesfeier. Das Bild zeigt die Schweizer Flagge im Hafen von Romanshorn. | © Christian Perret/Thurgau Tourismus

Am 4. und 5. Mai 2019 feiern die Schweiz, Deutschland und Österreich das 150-Jahr-Jubiläum der Seelinie und des Trajektverkehrs in sechs Städten rund um den See. Im Thurgau sind Kreuzlingen und Romanshorn dabei. Sonderzüge, darunter der legendäre Rote Pfeil, verkehren zwischen den Festorten.

Pünktlich um 9.30 Uhr wird die Kreuzlinger Vize-Stadtpräsidentin Dorena Raggenbass den zweitägigen Festanlass in Kreuzlingen am Samstag, 4. Mai im Seemuseum offiziell eröffnen. Der Ort dafür ist nicht zufällig gewählt: passend zum internationalen Jubiläum der Seelinie und des Trajektverkehrs eröffnet das Seemuseum an diesem Tag die Ausstellung „Transportweg Bodensee. Lädinen – Dampfschiffe –Trajekt – Autofähre“, sodass Vize-Stadtpräsidentin Raggenbass nach ihrer Eröffnungsrede das Wort gleich an Museumsleiterin Ursula Steinhauser weitergeben kann. Aufgrund der Bauarbeiten sind die Exponate im Werkstattgebäude gegenüber des Seemuseums zu sehen. 

Historisches und modernes Rollmaterial präsentiert der Modelleisenbahnclub Kreuzlingen an beiden Tagen jeweils von 10 Uhr bis 17 Uhr im Clubhaus an der Seestrasse direkt beim Grossschifffahrtshafen. Unter anderem rollt auch der Rote Pfeil als Mini-Version über die Gleise. Der legendäre Triebwagen der Schweizerischen Bundesbahnen wurde anlässlich der Landesausstellung 1939 gebaut. Nachdem Winston Churchill im Jahr 1946 als Staatgast mit dem Roten Pfeil durch die Schweiz gefahren wurde, ist der RAe4/8 1021 auch als „Churchill-Pfeil“ bekannt. Mehr zum Programm in Kreuzlingen gibt es hier. 

 Verkehrt an beiden Tagen stündlich zwischen Kreuzlingen und Konstanz: die historische Fähre „Konstanz“. Bild: zVg 

Buntes Programm in Romanshorn

Neben Kreuzlingen ist im Thurgau vor allem Romanshorn in die Festivitäten eingebunden. Los geht es am Samstag, 4. Mai, 10 Uhr, mit der Taufe eines neuen Fernverkehrs-Doppelstockzuges der SBB auf den Namen «Romanshorn». Es gibt Bahnhofs- und Hafenrundfahrten. Auf den 90-minütigen Hafenrundfahrten wird beispielsweise die Geschichte von Romanshorn erklärt. Die total sanierte «MS Oesterreich» und das Dampfschiff «Hohentwiel» können am Samstag, 4. Mai von 10 Uhr bis 14 Uhr und die «MS Oesterreich» am Sonntag, 5. Mai ab 14 Uhr besichtigt werden. Im Museum am Hafen gibt es eine Sonderausstellung zum Thema und auch das Locorama - Eisenbahn Erlebniswelt ist an den Festtagen geöffnet (jeweils 10 Uhr bis 17 Uhr). Das komplette Programm in Romanshorn rund um das grosse Hafenfest finden Sie hier.

Sämtliche Informationen, wie beispielsweise zur Eventfähre der Schweizerischen Bodensee Schifffahrt (SBS) die zwischen Romanshorn, Friedrichshafen, Lindau und Bregenz verkehrt, zu den Thurbo-Sonderfahrten zwischen Romanshorn, Bregenz und Lindau, oder zu den Sonderzügen ab Kreuzlingen nach Rorschach mit dem neuen SBB Fernverkehrs-Doppelstockzug sowie den Festorten und Ticketpreisen sind zu finden unter: https://www.bodensee-150jahre.com 

Es gibt auch Erlebnispakete für Familien und Firmen

Zudem können über die Plattform https://www.funders.ch/projekte/150-jahre-seelinie-trajekt Pakete für Familie, Freunde oder Firmen gebucht werden. Unter anderem eine Rundfahrt mit dem Roten Doppelpfeil Churchill oder eine Fahrt mit einem Thurbo-Lokführer in der S-Bahn Kreuzlingen - Schaffhausen - Kreuzlingen. Für alle Pakete ist laut Veranstalter eine vorgängige Reservation notwendig.

Weiterlesen: Eine umfangreiche Broschüre zum Jubiläum gibt es hier.

Die Seelinie

Vor 150 Jahren wurde 1869 die Zugstrecke von Romanshorn nach Rorschach («Seelinie») eröffnet und zum ersten Mal Eisenbahnwagen auf Schiffen von Lindau aus über den Bodensee transportiert. Dadurch wurden wichtige Verbindungen im Bodenseeraum über die Landesgrenzen hinaus geschaffen und der Verkehr entscheidend beschleunigt. Auch zwischen Romanshorn und Friedrichshafen (1869–1976) wurde eine Verbindung aufgenommen. Später kamen die Verbindungen Lindau–Konstanz (1873–1899), Bregenz–Konstanz (1884–1917), Bregenz–Friedrichshafen (1884–1913) und Bregenz–Romanshorn (1884–1915) hinzu. Die Seeverbindung war doppelt so schnell wie der Schienenweg über Bregenz mit zweifacher  Grenzabfertigung. Damit trug der Schiffsverkehr dazu bei, die Anrainerländer des Bodensees noch enger aneinander zu führen und Grenzen zu überwinden. Und für die Schweiz wurde mit der Seelinie eine wichtige Lebensader geschaffen, die bis heute fortbesteht.

 


 

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