von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter, 14.07.2022
Auf dem Weg nach Belgrad

Neue Inspiration: Rhona Mühlebach und David Nägeli gehen in den kommenden Jahren mit dem Atelierstipendium der Thurgauer Kulturstiftung in die serbische Metropole. (Lesedauer: ca. 2 Minuten)
Seit 2017 vergibt die Kulturstiftung des Kantons Thurgau ein Atelierstipendium in der serbischen Hauptstadt Belgrad. „Das Ziel des Atelierstipendium ist es Kulturschaffenden die Möglichkeit zu geben, vertieft an einer Idee zu arbeiten und neue Inspirationen zu sammeln“, schreibt die Kulturstiftung in einer Medienmitteilung.
Der Frauenfelder Musiker David Nägeli und die im Thurgau aufgewachsene, heute in Glasgow lebende, Künstlerin Rhona Mühlebach, werden 2023 (Nägeli) beziehungsweise 2024 (Mühlebach) das Atelier in Belgrad beziehen. Sechs Monate werden die beiden Künstler:innen dann vor Ort arbeiten. Die beiden wurden jetzt aus insgesamt elf Bewerbungen von der Jury (Mitglieder: Esther Eppstein, Rebecca C. Schnyder, André Meier, Stefan Wagner, Tanja Trampe) ausgewählt.
„David Nägelis Bewerbung zeigt seine Neugierde für die musikalischen Aspekte der serbischen Kultur, ebenso wie sein bisheriges Schaffen für ein starkes Interesse an und einer Offenheit für verschiedenste Communities und Subkulturen steht“, schreibt die Jury. In Belgrad will Nägeli die Zeit nutzen, für filmische und musikalische Experimente sowie sein persönliches künstlerisches Wachstum. Nägeli wird im Herbst 2023 nach Belgrad reisen.
Video: Aus David Nägelis aktuellem Album
Bereits 2018 war David Nägeli mit einem Atelierstipendium unterwegs - damals auf Einladung der Stadt Frauenfeld in Buenos Aires. Auch Rhona Mühlebach kennt die Arbeit im Rahmen eines Atelierstipendiums - 2019 verbrachte sie drei Monate in New York City. Im Frühjahr 2024 zieht es sie nun in die serbische Metropole. Das Stipendium ermögliche ihr eine „dichte und experimentelle Arbeitsperiode“, heisst es in der Medienmitteilung der Kulturstiftung.
Während der Zeit in Belgrad will Mühlebach durch das Sammeln historischer Anekdoten den Schreibprozess für eine neue Videoinstallation beginnen, die in Form einer historischen Fiktion in der Römerzeit angesiedelt ist. Dazu schreibt die Kulturstiftung: „Die Jury begrüsst den konkreten Bezug des künstlerischen Vorhabens auf die Stadt bei gleichzeitiger Weiterführung eines eigenen Projektes.“
Video: Rhona Mühlebach im Porträt von arttv.ch

Weitere Beiträge von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter
- 2024 war ein Jahr der Rekorde (08.05.2025)
- Der Garten als Bühne (05.05.2025)
- „Ohne die Kulturszene geht es nicht.“ (01.05.2025)
- „Manchmal braucht es politische Courage!“ (28.04.2025)
- Kanton hält am Museumsbau fest (23.04.2025)
Kommt vor in diesen Ressorts
- Kulturpolitik
Kommt vor in diesen Interessen
- Kulturförderung
- Nachricht
Ist Teil dieser Dossiers
Ähnliche Beiträge
«Gute Kulturangebote bringen Standortvorteile»
Seit fast einem Jahr ist Denise Neuweiler Chefin im Departement für Erziehung und Kultur. Im Interview spricht sie über Stadt und Land, über Kultur und deren Finanzierung mit knapper Staatskasse. mehr
Förderbeiträge für Künstler:innen
Einmal im Jahr vergibt der Kanton persönliche Förderbeiträge an Kulturschaffende aus dem Thurgau. Das sind die sechs Gewinner:innen in diesem Jahr. mehr
„Ohne die Kulturszene geht es nicht.“
Wie viel Nähe braucht Kulturpolitik zu den Kulturschaffenden? Und muss Kulturförderung auf dem Land anders agieren als in der Stadt? Teil 2 unseres Interviews mit dem designierten Pro-Helvetia-Direktor Michael Kinzer. mehr