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von Tobias Rüetschi, 19.06.2017

Bühne frei für Nachwuchstalente

Bühne frei für Nachwuchstalente
„Skillbreak“ zeigen ihre musikalischen Einflüsse nicht nur auf ihren Kleidungsstücken: Ihr allererstes selbstgeschriebenes Stück, das am Finale seine Bühnenpremiere feiern wird, ist durchzogen von rockigen Riffs und scheppernden Drums. | © Tobias Rüetschi

Am Sonntag, 25. Juni findet das Finale des „Contest 17 – Thurgau rockt" statt, ein Wettbewerb für junge Musiker aller Sparten. Mit dabei sind auch die Bands „Skillbreak" und „Soulent Melrose". Die Einen mögen laute Gitarren, die Anderen zelebrieren den Swing. Zu Gewinnen gibt es Studio-Aufnahmen und Coaching mit der Sängerin Sina und dem Produzenten Thomas Fessler.

Von Tobias Rüetschi

Was für ein Line-Up: Guns n' Roses, Nirvana und Iron Maiden! Nein, die Rede ist nicht von einem Rockfestival in den frühen 90ern, sondern von einem gewöhnlichen Freitagabend im Keller der Sekundarschule Müllheim. Die Rockgiganten greifen hier auch nicht selbst in die Saiten, ihre Logos und Namen stehen lediglich auf den Bandshirts der vier jungen Musiker der Band Skillbreak. Diese sind hier fleissig am Proben, mit Unterstützung des Gitarrenlehrers Fabrizio Gambacorta. Das Finale des Contest 17 steht nämlich vor der Tür. Darüber, dass sie dort auf der Bühne stehen werden, sind sie selbst ein bisschen überrascht: „Fabrizio hat die Flyer für den Wettbewerb in die Probe mitgebracht und uns praktisch schon angemeldet. Wir haben nicht gedacht, dass wir es überhaupt ins Finale schaffen", sagt Sängerin Olivia Kämpf bescheiden. „Wir denken, wir sind bei der Jury gut angekommen weil wir die einzige Band im Rock-Bereich sind.", fügt Schlagzeuger Fabian Meili hinzu.

19 Bands hatten sich für den Wettbewerb angemeldet

Organisiert wird der Contest 17 im Auftrag des Verbands Musikschulen Thurgau von OK-Chef Marcel Maij (Schulleiter Jugendmusikschule Frauenfeld), Jean-Pierre Dix (Schulleiter der Musikschule Untersee und Rhein), Gitarrenlehrer Marc Pauli und Gitarrist Christoph Hartmann. „Zum diesjährigen Contest haben sich 19 Formationen angemeldet, insgesamt 58 Personen", sagt Maij. Diese hohe Teilnehmerzahl ist nicht überraschend, denn der Contest ist für junge Musiker und Bands sehr attraktiv: der Preis für den Gewinner ist ein zweitägiges Coaching mit Studio-Aufnahmen durch Sängerin Sina und Produzent Thomas Fessler.

Geben alles im Proberaum: Die Musiker der jungen Band Skillbreak. Bild: Tobias Rüetschi

Zurück im Proberaum zeigen Skillbreak ihre musikalischen Einflüsse nicht nur auf ihren Kleidungsstücken: Ihr allererstes selbstgeschriebenes Stück, das am Finale seine Bühnenpremiere feiern wird, ist durchzogen von rockigen Riffs und scheppernden Drums. Auch den Covers, die sie spielen, haben Skillbreak ihren eigenen Stempel aufgedrückt. „Jeder von uns bringt Stücke, die er spielen will, in die Proben mit und dann schauen wir, ob und wie wir den Song machen werden.", meint Gitarrist Nikos Kämpf. Mit Notenblättern ist hier aber nichts: die einzelnen Parts und Instrumente werden sorgfältig herausgehört und dann im Proberaum nachgespielt. Ganz in alter Rockstar-Manier, man sieht ja auch keinen Axl Rose mit Notenständer auf der Bühne stehen.

Genau wie Skillbreak werden auch Soulent Melrose am Finale ihr erstes eigenes Stück preisgeben. An der Vorausscheidung spielten sie noch unter dem Namen Alyeska. „Den Namen haben wir mittlerweile geändert. Er war nur ein Platzhalter da wir auf die Schnelle einen Namen brauchten." meint Sängerin Leoni Grütter. „Soulent" komme von Soul, und „Melrose" ist eine Stadt in Schottland. Mit ihrer dreiköpfigen Blechfraktion ist die Truppe auch ganz klar im Jazz- und Soul daheim. Die Bläser sind zwar erst einen Monat vor dem Contest zur restlichen Band dazugestossen, sind aber eine sehr passende Ergänzung zum geschmeidigen Sound der Band.

„Soulent Melrose“ sind durch das Online-Voting ins Finale gekommenSoulent Melrose haben sich auch für das Finale qualifizert. Bild: PD

Soulent Melrose sind durch das Online-Voting ins Finale gekommen, wo sie und die Gruppe YL-Team sich gegen zwei andere Konkurrenten durchgesetzt haben. In drei Wochen haben sie beeindruckende 1272 Stimmen gesammelt, rund ein Drittel aller Klicks. „Wir haben eigentlich grösstenteils Mund-zu-Mund Werbung gemacht und ein paar SMS verschickt." meint Leoni. Der grosse Vorteil sei, dass sich so etwas an der eigene Schule herumspreche.

Die Sieger werden beim Contest-Finale am 25. Juni durch eine Jury erkoren, bei der neben Thomas Fessler und Sina auch noch die Musiker Miriam Sutter, Roland Hofer, Matthias Füchsle, René Baiker und Daniel Steger dabei sind. Der Contest findet nur alle zwei Jahre statt und das Mitmachen scheint sich zu lohnen: die beiden Gewinner der letzten zwei Contests, Delirious Mob Crew und The Rising Lights sind beides mittlerweile bekannte Namen in der jungen Ostschweizer Musikszene geworden.

Termin: Das Finale findet am 25. Juni ab 16 Uhr im Eisenwerk Frauenfeld statt. Neben Skillbreak und Soulent Melrose werden auch Agnes Herzog, das Duo Alessia Alig und Nina Büchi, Paperplanes und das YL-Team ihr musikalisches Können auf der Bühne präsentieren.

www.contest17.ch

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