von Jürg Schoop, 18.01.2016
Die Kunst-Schnäppchen-Jagd (VIDEO)
Der Kunstflohmi vom Freitag in der Shed-Halle in Frauenfeld: Ein richtiges Volksfest! Menschenmassen drangen in die Halle ein, manchmal war kaum ein Durchkommen.
Wie schön wäre es, wenn an zünftigen Vernissagen ebenso viele Besucher und Besucherinnen auftauchten! Und ebenso viel Neugier und Kontaktfreudigkeit mit an den Tag legten...
Was macht den Unterschied aus? Die Formlosigkeit? Fehlender Nimbus und Anspruch? Die Preise?
Nervenkitzel und Hoffnung zugleich: Findet sich zwischen den Kunstwerken ein "Schatz"? Bilder: Jürg Schoop.
Eine Ex-Luzernerin und Wahlthurgauerin entdeckte eine Zeichnung von Max von Moos für nur wenig über 100 Franken. Max von Moos ist ein angesehener Künstler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Und kunstgeschichtlich, so weit das in der Schweiz halt geht, vermerkt. Wie vergänglich Ruhm und Ansehen sein kann, zeigte sich alsbald bei den Thurgauern. Keinem war der Namen von Moos präsent. Gelegenheit, die Luzerner zu fragen, ob sie schon mal was von Adolf Dietrich gehört haben...
Bei einem Kunstflohmarkt steckt ja nicht vorsätzlich die Idee dahinter, dass da allerhand Ramsch angeboten werden soll, aber das lässt sich konzeptionell nicht vermeiden. Aber es wurden auch zumeist kleinere Werke ausgelegt, die hinsichtlich des Gestalterischen einer Würdigung standhielten und sich sehen lassen durften.
Von Jürg Schoop
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