von arttv, 29.09.2023
Die Welt mit Valentin Magaros Augen sehen
Das Museum kunst+wissen in Diessenhofen widmet den farbreichen und grossformatigen Bilder von Valentin Magaro eine Sonderausstellung. (Lesedauer: ca. 1 Minute)
Der in der Ostschweiz aufgewachsenen Künstler beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit hochemotionalen Inhalten, die er in ein Spannungsverhältnis setzt, indem er sich einer nüchternen Darstellungsweise bedient. Er erschafft dabei eine eigene Ikonografie und geht eindrücklich der Frage nach, was eigentlich unser Weltbild ausmacht.
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Zwischen Vorstellung und Wirklichkeit
Valentin Magaro hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit gängigen Weltanschauungsmodellen beschäftigt. Daraus entstanden sind mehrere Werkzyklen mit Neuinterpretationen zur christlichen Bildtradition, aber auch zum Phänomen aktueller Verschwörungstheorien, welche als Erklärungsmodelle für eine immer komplexer werdende Realität kursieren.
Basierend auf der Frage, was eigentlich unser Weltbild ausmacht, schafft der Künstler hybride Bildwelten, welche eine enge Verbindung zwischen Vorstellung und Wirklichkeit herstellen und oft in Wimmelbild ähnliche Kompositionen münden. Der andeutungsreiche Ausstellungstitel verspricht eine neue Werkserie in Bezug zum grenznahen Ausstellungsort.
Valentin Magaro wurde am 7. März 1972 in Münsterlingen geboren und wuchs in der Ostschweiz auf. Nach dem Vorkurs an der Schule für Gestaltung in St. Gallen absolvierte er von 1992 bis 1996 die Fachklasse für wissenschaftliches Zeichnen an der Schule für Gestaltung in Zürich und arbeitete die anschliessenden sechs Jahre im Nebenamt als archäologischer Zeichner. Seit 1996 ist Magaro als freischaffender Künstler tätig. Im Verlauf der Jahre hat er sich eine unverwechselbare Bildsprache erarbeitet, in der Sujets aus der modernen Lebenswelt auf Motive aus der Kunst- und Kulturgeschichte treffen und zu einem labyrinthischen Kosmos verwoben sind. Über ornamentale Strukturen verflicht der Künstler seine realistisch dargestellten Bildgestalten in dichte, unentwirrbare Raumgebilde, so dass der Eindruck entsteht, als ob sie sich darin verfangen hätten. Seine farbkräftige Malerei folgt der Begrenzungslinie der Entwurfszeichnung, deren Präzision dem Schnitt eines Seziermessers gleicht. Die Expressivität wird durch gestochen scharfe Umrisslinien in Grenzen gehalten.
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