Seite vorlesen

Jazz-Hotspot für eine Woche

Jazz-Hotspot für eine Woche
Die Jazzmusikerin Maria Schneider. Sie ist der Star des diesjährigen «generations» Festivals in Frauenfeld | © Briene Lermitte

Am 29. September startet zum elften Mal das Jazz-Festival „generations“ in Frauenfeld. Eine Woche lang will der neue Festivalchef Dominik Deuber Frauenfeld dann zum internationalen Jazz-Hotspot machen

In den letzten Tagen vor einem Festival geht es meist nur noch um den Feinschliff. Das grosse Ganze steht, aber ein paar Sachen müssen immer noch geregelt werden. Über Facebook suchte Festivalchef Dominik Deuber zuletzt noch eine Kontrabass-Klarinette. Bis zur Eröffnung am Samstag, 29.September, soll dann alles parat sein. Für Dominik Deuber dürfte das durchaus ein besonderer Moment werden. Es ist schliesslich das erste Mal, das er die alleinige Verantwortung als Festivalchef trägt. Da würde man eine gewissen Nervosität vermuten. Nicht so bei Deuber. Im Interview mit thurgaukultur.ch gibt er sich entspannt. „Man kann sich ohnehin nicht auf alle Eventualitäten vorbereiten, deshalb sollte man sich auch im Vorfeld nicht verrückt machen“, findet der 39-Jährige mit der Gelassenheit eines alten Festivalroutiniers.

Tatsächlich ist das «generations» für ihn ja kein Neuland. Seit 2004 war er offiziell Assistent des bisherigen Festivalleiters Roman Schwaller, er weiss also ungefähr, was da auf ihn zukommt. Er freue sich jetzt vor allem, dass es endlich los gehe, sagt Deuber noch. Das Programm, das er auf die Beine gestellt hat, ist bemerkenswert. Namen wie Adrian Mears, Donny McCaslin, Jason Lindner, Jonathan Maron und Nate Wood stehen im Konzertprogramm am 11. 'generations' und leiten auch Masterclasses. 

Auch sie sind beim «generations 2018» dabei: Adrian Mears, Donny McCaslin und Adam Pierończyk
Auch sie sind beim «generations 2018» dabei: Adrian Mears, Donny McCaslin und Adam Pierończyk. Bilder: Ignacy Matuszewski/Jimmy King/www.licht-reise.de

 

Maria Schneider leitet Kompositionsworkshop

Und dann ist da natürlich Maria Schneider. Sie ist das internationale Zugpferd der diesjährigen Festival-Ausgabe. Die New Yorker Orchesterleiterin und Komponistin leitet in Frauenfeld erstmals einen Kompositionsworkshop. Als Höhepunkte wird sie Songs der eingeladenen Cinzia Catania, Luzia von Wyl, Sarah Chaksad, Basile Rosselet und Bardia Charaf zur Aufführung bringen und anderntags im Galakonzert mit der 'generations'-Big Band auch eigene Kompositionen präsentieren.

Ebenfalls im weiteren Programm sind Musikerinnen und Musiker wie Gary Versace, Nathalie Loriers und der Drummer Ari Hoenig mit ihren Piano-Trios, solo und im Trio Marie Krüttli, Michael Arbenz (mit Vein) und Joe Haider. „Mehrmals ist auch der polnischen Saxophonist Adam Pieronczyk mit Musikern zu hören, die so klingende Namen tragen wie Miroslav Vitouš, Trilok Gurtu, Adrian Mears oder Bänz Oester“, heisst es zudem in einer Medienmitteilung des Festivals. 

Die Vermittlungsarbeit ist dem Festivalchef wichtig

Eröffnet wird das Festival am Samstag, 29. September, 19 Uhr, mit einer Uraufführung in der Aula der Frauenfelder Kanti: Das Kaleidoscope String Quartet tauft ein Album mit neuen Kompositionen, unter anderem von Mathias Rüegg und Nicole Johänntgen.

Noch ein Punkt, der dem neuen Festivalchef wichtig ist: Die Vermittlungsarbeit soll bei dem Jazzfestival wichtiger werden. Wobei Dominik Deuber da vor allem auch auf die Künstlerinnen und Künstler setzt: «Die Künstler selbst sind die besten Vermittler ihrer Arbeit. Wenn man ihnen und ihrer Musik genau zuhört, erschliesst sich das Gesamtbild meistens ziemlich gut», findet der künstlerische Leiter.

Das komplette Programm im Überblick gibt es hier: http://www.generations.ch/fileadmin/user_upload/generations_18_agenda18_v3.pdf  

Alle Infos zum Ticketverkauf gibt es hier: http://www.generations.ch/tickets/ 

Video: So klingt Maria Schneider

Eröffnen das Festival: Das Kaleidoscope String Quartet

 

 

Kommentare werden geladen...

Kommt vor in diesen Ressorts

  • Musik

Kommt vor in diesen Interessen

  • Vorschau
  • Jazz

Werbung

Hinter den Kulissen von thurgaukultur.ch

Redaktionsleiter Michael Lünstroth spricht im Startist-Podcast von Stephan Militz über seine Arbeit bei thurgaukultur.ch und die Lage der Kultur im Thurgau. Jetzt reinhören!

#Kultursplitter - Agenda-Tipps aus dem Kulturpool

Auswärts unterwegs im April/Mai - kuratierte Agenda-Tipps aus Basel, Bern, Liechtenstein, St.Gallen, Winterthur, Luzern, Zug und dem Aargau.

Austauschtreffen igKultur Ost

Für eine starke Kulturstimme im Kanton Thurgau! Dienstag, 11. Juni 2024, 18.00 Uhr, Kult-X Kreuzlingen.

Literaturpreis «Das zweite Buch» 2024

Die Marianne und Curt Dienemann Stiftung Luzern schreibt zum siebten Mal den Dienemann-Literaturpreis für deutschsprachige Autorinnen und Autoren in der Schweiz aus. Eingabefrist: 30. April 2024

Atelierstipendium Belgrad 2025/2026

Bewerbungsdauer: 1.-30. April 2024 über die digitale Gesuchsplattform der Kulturstiftung Thurgau.

Ähnliche Beiträge

Musik

Niculin Janett: Zwischen Komposition und Improvisation

Der aus dem Thurgau stammende Jazzmusiker lebt inzwischen in Zürich. arttv.ch hat ihn in seinem Studio für ein Videoporträt besucht. mehr

Musik

Machen statt labern

Vor zwei Jahren hat Stephan Militz das Kreuzlinger Kulturzentrum Kult-X im Streit verlassen. Jetzt hat er viele neue Ideen, um die Thurgauer Kulturlandschaft zu bereichern. mehr

Musik

Dem Alltag entfliehen

Mit bekannten Namen und literarischen Experimenten: Das Jahresprogramm des Klosters Fischingen bietet Raum für Entdeckungen. mehr