von Brigitta Hochuli, 13.07.2014
Sonny boys - nicht nur lustig

Brigitta Hochuli
Zu Silvester spielte die bühni wyfelde die Premiere des Komödienklassikers „Sonny Boys“ von Neil Simon (uraufgeführt 1972). Regisseur Volker Langeneck lässt seine Hauptdarsteller Thomas Götz, Heinz Wiederkehr und Helena Steinmann zur Hochform auflaufen. Das zumindest zeigte die Hauptprobe und werden die Aufführungen bis zum 29. Januar weiter zeigen.
Das Stück ist zum Verzweifeln und Versöhnen. Zwei, einst berühmte Variété-Stars, sollen, alt geworden und längst zerstritten, einen Doktor-Sketch wiederholen. Endlich dazu überredet, gehen sie aufeinander los, dass es einem unter die Haut geht. Es ist ein Stück über vergangenen Ruhm, Niedergang, Aufbäumen gegen das Alter und schliesslich den Frieden mit sich selbst. Die Laienschauspieler beeindrucken mit viel, viel Text und Einfühlsamkeit in ihre Rollen. Man spürt die professionelle Hand des Regisseurs, der es versteht, die Länge mit einem anhaltenden Spannungsbogen zu überbrücken. Unterstützend dabei: Bühnenbild, Kostüme, Lichtwechsel. Alles in allem: Eine lohnende Auseinandersetzung!

Weitere Beiträge von Brigitta Hochuli
- Kultur für Familien: Was im Thurgau noch fehlt (06.09.2018)
- Rätsel gelöst: So alt ist der Kunstraum Kreuzlingen (29.06.2018)
- Musikschule Kreuzlingen sucht Verbündete (14.06.2018)
- Kult-X in WM-Stimmung: Das etwas andere Public Viewing (29.05.2018)
- Unterm Sternenhimmel (13.05.2018)
Kommt vor in diesen Ressorts
- Bühne
Kommt vor in diesen Interessen
- Kritik
- Schauspiel
Ähnliche Beiträge
Stell dir vor, es ist Krieg
Beklemmender Perspektivwechsel im Haus zur Glocke: Eva Kammigan macht mit ihrem Publikum ein Gedankenspiel, das uns in die Situation geflüchteter Menschen versetzt. mehr
Wer denkt wird kopflos
Was, wenn wir den Kopf ausschalten, nur, um ihn behalten zu können? «Die Legende von Sleepy Hollow» zeigt, wie aus Angst Dummheit wird. Eine Horror-Komödie, die jetzt in St.Gallen Premiere hatte. mehr
Wenn die gemeinsame Realität verloren geht
Ein Tanztheater nähert sich dem Zustand des Entrücktseins an. „Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde“ ist die zweite Koproduktion von Choreografin Judith Geibel und Dramaturg Georg Kistner. mehr

 
         
             
             
            