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20.08.2019

(Un)bekannte Schönheiten und Engagement für den Nachwuchs

(Un)bekannte Schönheiten und Engagement für den Nachwuchs

(PD) Vom 30. August bis 1. September erwarten Kammermusikliebhaber auf dem Lilienberg attraktive Konzerte mit erstklassigen Musikern. Der Thurgauer Martin Lucas Staub hat ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.   

Mit dem diesjährigen Motto „(Un)bekannte Schönheiten“ setzt der Musikalische Leiter Martin Lucas Staub auf die Neugier des Publikums: Denn im Laufe dieses Festivals werden verschiedene Werke aufgeführt, die das Publikum noch kaum gehört hat oder die es nur in anderer Form kennt.

So etwa die Violasonate der englischen Komponistin Rebecca Clarke, die Suite für Violine solo des vor 100 Jahren geborenen Zürcher Schriftstellers, Journalisten und Komponisten Franz Fassbind, das Idyll für Horn und Streichquartett von Alexander Glazunov oder das Klavierquartett op. 16 von Ludwig van Beethoven. Daneben erwarten die Musikfreunde ebenso oft bekannte und beliebte Werke wie Mozarts Hornquintett, Mendelssohns zweites Streichquintett, César Francks Geigensonate oder Klaviertrios von Robert und Clara Schumann.

Weltweit gefeierter Hornist auf dem Lilienberg

Im ersten Konzert am Freitagabend tritt der weltweit gefeierte Schweizer Hornist Bruno Schneider zusammen mit dem Festivalensemble in einem klangsinnlichen Programm auf. Der sehnsüchtige Klang des Horns kommt in Mozarts Hornquintett und dem „Idyll“ für Horn und Streichquartett des 19-jährigen Glasunov wunderschön zur Geltung, während Schumanns Adagio und Allegro für Horn und Klavier auch feurigen Schwung enthält. Bruckners Adagio für Streichquintett erweitert die kammermusikalische Besetzung ins Sinfonische, während Mendelssohn mit seinem Streichquintett op. 87 für einen brillanten Abschluss dieses reichhaltigen Konzerts sorgt.


Konzertsaal auf dem Lilienberg - Abschlusskonzert 2018.

Musikreise mit beinahe Trio

Der Samstagabend verspricht eine spannende Musikreise. Judith Ingolfsson, Gewinnerin des Internationalen Wettbewerbs von Indianapolis, beherrscht neben der Geige ebenso virtuos auch die Bratsche. So gerät das Konzert mit ihrem Duopartner Vladimir Stoupel am Klavier beinahe zum Triokonzert: Neben der romantischen „Élégie“ von Vieuxtemps spielt sie auch in der vor genau 100 Jahren entstandenen Sonate von Rebecca Clarke die Bratsche. Die Aufführung der Suite für Violine solo von Franz Fassbind, dem Zürcher Schriftsteller, Journalisten, Komponisten und Grossvater von Ingolfsson ist eine Hommage an ihn zum 100. Geburtstag und eine Reise zu Ingolfssons Schweizer Wurzeln. César Francks Geigensonate, eines der beliebtesten romantischen Werke, bildet den virtuosen Schlusspunkt. 

Workshops für junge Hornisten

Tagsüber finden am Samstag öffentliche und kostenlose Workshops für junge Hornisten und Kammerensembles unter der Leitung von Bruno Schneider und Nicolas Corti statt. In der Matinee am Sonntagmorgen spielen dann junge preisgekrönte Musiker aus dem Thurgau und der übrigen Schweiz sowie die Teilnehmer der Workshops ein virtuoses und abwechslungsreiches Programm aus Kammermusik und Solowerken. Damit setzt das Festival Kammermusik Bodensee sein Engagement für den musikalischen Nachwuchs auch in diesem Jahr fort.


Das Schweizer Klaviertrio spielt am Sonntag, 1. September auf und wird mit der Bratschistin Ruth Killius zum Quartett ergänzt. Bild: zVg

Zu Ehren Clara Schumanns

Am 13. September jährt sich Clara Schumanns Geburtstag zum 200. Mal. Ein Konzert zu Ehren dieser grossen Musikerin rundet das Festival ab. Ohne die Inspiration durch diese Muse hätte Robert Schumann kaum ein solch facettenreiches Werk hinterlassen. Zu Claras Geburtstag spielt das Schweizer Klaviertrio mit ihrem Klaviertrio in g-Moll ihr wohl wichtigstes Werk, während Robert mit seinem zweiten Trio in F-Dur zu Wort kommt. Beethovens op. 16 ist bekannt geworden als Quintett für Bläser und Klavier. Kaum bekannt ist dagegen die faszinierende Fassung für Klavierquartett, die zusammen mit der Bläserfassung veröffentlicht wurde. Die deutsche Bratschistin Ruth Killius ergänzt hier das Schweizer Klaviertrio zum Quartett.

So bietet das Festival Kammermusik Bodensee auch dieses Jahr Konzerte auf höchstem internationalem Niveau mit einer attraktiven Programmierung und hochkarätigen Musikern. Auch die beliebten anekdotischen Einführungen in die Programme tragen dazu bei, die Konzerte zu einem unmittelbaren und genussvollen Musikerlebnis zu machen.

 

 

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