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von Samantha Zaugg, 23.12.2020

«Es gab auch Gutes in der Krise»

«Es gab auch Gutes in der Krise»
Unsere Autorin Samantha Zaugg war dieses Jahr nirgends. Ausser einmal in St. Gallen und da wurde sie prompt von einer Bremse ins Bein gestochen. Immerhin hat jemand ein schönes Bild gemacht. | © Rahel Röthlin

«Mein seltsames Jahr 2020»: Thurgaukultur-KorrespondentInnen erzählen von ihrem Corona-Jahr und worauf sie für 2021 hoffen. Heute: Samantha Zaugg.

Was für ein Jahr. Seltsam, traurig, zäh, beängstigend, einsam. Und dennoch habe ich einiges beobachtet, was mir gefällt. Ich denke, dass in Zukunft Regionalität und lokale Gemeinschaften wichtiger werden.

Durch die Pandemie werden diese Themen neu bewertet. Plötzlich ist es wichtig, dass es Regionalspitäler gibt, dass Güter in der Nähe produziert werden, dass wir unsere Nachbarn wieder kennen und uns helfen.

Lernen von Hans Ulrich Obrist

Im besten Fall gilt dasselbe für lokale Kultur. Denn auch auf internationaler Ebene sind schon länger solche Entwicklungen zu beobachten. Schon vor Corona stieg bei Galerien das Umweltbewusstsein. So sagt etwa Hans Ulrich Obrist, Kurator der Serpentine Galleries in London, er reise wann immer möglich mit dem Nachtzug. Ein guter Anfang, wenn man sich den internationalen Kunstbetrieb mal ansieht.

Der wurde in den letzten zwanzig Jahren immer absurder. Ein fetter Biennale-Zirkus der um die Welt jettet. Kunst im Fahrwasser globaler Finanzspekulation, als Spielball der Superreichen, wie Kunstkritiker Jörg Heiser schreibt. Muss eigentlich nicht sein.

Die Autorin Samantha Zaugg. Bild: zVg

Corona als Katalysator?

Vielleicht funktioniert Corona als Katalysator, beschleunigt Entwicklungen und Einsichten die schon da waren.

Das klingt vielleicht etwas optimistisch. Dennoch, das Pendel der Globalisierung hat weit genug ausgeschlagen. Ich bin mir sicher, dass Regionalität wichtiger wird, egal in welchem Bereich. Sie, liebe Leserinnen, geben mir recht: Noch nie hatte thurgaukultur.ch so gute LeserInnenzahlen wie dieses Jahr.

Und noch etwas: 2020 habe ich tatsächlich meinen ersten Leserkommentar auf thurgaukultur.ch bekommen! (Na gut, eigentlich hat sich einfach jemand beschwert, weil ich Felben Wellhausen gedisst habe. Aber eine Reaktion ist eine Reaktion!)

Die ganze Serie «Mein seltsames Jahr 2020»

In unserer Mini-Serie «Mein seltsames Jahr 2020» erzählen Thurgaukultur-KorrespondentInnen  von ihrem Corona-Jahr und worauf sie für 2021 hoffen.

 

Alle vier Teile im Überblick

 

Samantha Zaugg: https://www.thurgaukultur.ch/magazin/4700

 

Andrin Uetz: https://www.thurgaukultur.ch/magazin/4699

 

János Stefan Buchwardt: https://www.thurgaukultur.ch/magazin/4698

 

Inka Grabowsky: https://www.thurgaukultur.ch/magazin/4697

 

 

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