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von Brigitta Hochuli, 15.03.2011

DREI FRAGEN AN...

DREI FRAGEN AN...
Hans Stoller, David Spoerle, Diego Hauenstein, Luca Ribler, Thomas Brunner (v.l.). | © zVg

... Luca Ribler (21) und Diego Hauenstein (22) zu ihrem Film „Gumball“ und warum Humor sehr selten geografisch bedingt ist.

Brigitta Hochuli

Herr Ribler, Herr Hauenstein, Ihr Film heisst „Gumball“ - was ist die Geschichte dahinter?

Ribler/Hauenstein: "Gumball" ist der Name eines illegalen Autorennens über 3000 Meilen. Die zwei kleinkriminellen Taugenichtse, Gamba und Joel, wollen umbedingt an diesem Autorennen teilnehmen. Nur fehlt ihnen Geld und Auto. Wahnwitzig versuchen sie eben dies zu bekommen und stellen dabei ihre Freundschaft auf eine harte Probe. Die deutsche Übersetzung für das englische Wort Gumball ist übrigens Kaugummikugel.

Sie bezeichnen Ihre Geschichte als eine „lockere Komödie rund um Angeber, Parties und Einbrüche“. Wieviel vom Alltag der Jugendlichen im Thurgau ist darin enthalten und - ist es im Thurgau so lustig?

Ribler/Hauenstein: Unsere zwei Hauptcharaktere haben sicherlich Wurzeln im realen Thurgau. Aber trotzdem sind Sie Fantasieprodukte und hauptsächlich unserem Humor unterworfen. Ob es deswegen im Thurgau lustig ist, wissen wir nicht. Das einzige, was wir bis jetzt herausgefunden haben ist, dass Humor sehr selten geografisch bedingt ist.

Ihre Homepage heisst „Reizflut“. Wo ist diese Flut und findet sie Niederschlag in Ihrer Filmtechnik?

Ribler/Hauenstein: Reizflut steht für das, was uns am Film am besten gefällt: Die Möglichkeit des Kinos, die Menschen vollständig zu überwältigen. Deswegen ist „Reizflut“ mehr eine Vision als ein Verweis auf unsere Filmtechnik.

*****

Luca Ribler und Diego Hauenstein, der Sohn des Clowns Olli Hauenstein, zeigen ihren Film „Gumball“ erstmals im „Provisorium“ (Disco) in Bürglen (TG) am Freitag, 18. März. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Im Anschluss finden ein Apéro und die Premierenfeier statt. Für Tanzmusik sorgen die Basler Electroband 'Howw?' sowie die Teckhouse & Techno DJ's Schmerol, Manik und Phil Lebel - Philipp Uebelhart, der die Filmmusik entwickelt hat.

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Im Thurgau und in St. Gallen gedreht

Der Kurzfilm "Gumball" dauert 20 Minuten. Gedreht wurde er in Amriswil, Arbon, Romanshorn und St. Gallen. Die Komödie entstand aus eigener Initiative und ohne finanzielle Unterstützung von Drittpersonen. Die gesamte Crew bestand aus Freunden und Bekannten der Jungregisseure. Den Soundtrack hat Philipp Uebelhart, ein junger Ostschweizer Techno-Produzent geliefert.

Die beiden Regisseure Luca Ribler und Diego Hauenstein lernten sich 2004 im Gymnasium kennen. Schnell entdeckten sie die gemeinsame Liebe für den Film und es entstanden verschiedene kleine Projekte. Nach dem Gymnasium absolvierte Luca Ribler ein halbjähriges Grafiker Praktikum bei Quellgebiet in Amriswil. Anschliessend besuchte er das Propädeutikum, den gestalterischen Vorkurs an der Zürcher Hochschule der Künste. Seit Sommer 2010 studiert er in Zürich Film. Diego Hauenstein arbeitete nach der Matura ein Jahr als Videojournalist und Kameramann bei Tele Top. Er hat gerade das Propädeutikum an der ZHdK beendet und ist nun in verschiedenen Aufnahmeverfahren für ein Filmstudium. Zwei seiner Kurzfilme wurden vergangenes Wochenende an den Schweizer Jugendfilmtagen gezeigt. Er wurde unter 260 Bewerbern für die 56 Festivalfilme ausgewählt. (pd)

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage www.reizflut.ch und der Wikipediaseite zu "Gumball 3000".

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