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03.12.2023

Kissenbezug oder Tapete für Botaniker?

Kissenbezug oder Tapete für Botaniker?
Was könnte das denn sein? In der neuen Ausgabe unserer Serie Das Ding kannst du wieder miträtseln! | © Amt für Denkmalpflege Thurgau/Canva

Was soll das denn sein? Unsere Serie Das Ding zeigt wieder besondere Objekte aus Thurgauer Museen. Heute: Einen feinen Stoff. (Lesedauer: ca. 1 Minute)

Dieses Ding verdankt seine Existenz vielen fleissigen Frauenhänden, die es ums Jahr 1740 ins Leben riefen. Das textile Objekt ist ein Schmuck für die Weihnachtszeit.  Mit seinen Massen von 76 cm (H) und 255 cm (B) ist es aber definitiv nicht für die Sofaecke gedacht. Aber wofür dann?

Mit diesem Ding gehen wir ins Kloster, und zwar zu den Dominikanerinnen von St. Katharinental. Sie waren im 18. Jahrhundert für ihre feinen Textil- und Klosterarbeiten bekannt. Sie fertigten mit verschiedenartigen Metallfäden und farbigen Glassteinen kunstvolle Arrangements von plastischen Blumen und Blütengirlanden zur Fassung von Kultobjekten und schufen Stickereien als Kirchenschmuck. Dazu gehören auch die sogenannten Antependien.

Gebraucht zur Dekoration des Altars

Das sind auf Holzrahmen genagelte Textilbahnen, welche zur Dekoration in die Vorderseite des Altars eingespannt werden können. Dieser «Wechselrahmen» ermöglicht es, die Kirche den Vorschriften des liturgischen Farbkanons entsprechend im Lauf des Kirchenjahrs immer wieder anders zu schmücken. Blumen – hier sind es Rosen, Tulpen, Nelken, Sonnenblumen, Lilien, Türkenbund, Vergissmeinnicht – auf weissem Grund sind den hohen Feiertagen vorbehalten: Ostern oder eben – Weihnachten.

Mit diesem prachtvollen Antependium, gearbeitet in nuancenreicher «Nadelmalerei» auf gewalktem Wollstoff, lässt es sich wunderbar auf Weihnachten einstimmen. Sie finden dieses Ding im Kleinen Hausmuseum des Klosters St. Katharinental im Raum zum Barock, den es mit anderen Kostbarkeiten teilt. 

 

Die Serie «Das Ding»

Wer kennt das nicht? Man läuft durch ein Museum, sieht ein Ausstellungsstück und fragt sich - was soll das denn jetzt sein? Genau aus diesem Prinzip speist sich unsere Serie «Das Ding», die wir uns gemeinsam mit dem Verein MUSE.TG ausgedacht haben.

 

Insgesamt 12 Mal werden wir Euch ein besonders rätselhaftes Exponat aus einem Thurgauer Museum vorstellen. Dazu die Frage: Was soll das denn sein?

 

Weitere Texte aus der Serie:

 

Krücken für Extravagante oder Zweihänder für besondere Zwecke? Die erste Folge unserer Serie «Das Ding» findest du hier.

 

Fliegender Teppich oder Bett für Orientliebhaber? In der zweiten Ausgabe unserer Serie «Das Ding» gehen wir auf Spurensuche in Kreuzlingen.

 

Ein missratener Gewichtsstein oder ein versteinerter Zuckerhut? Die dritte Folge der Serie «Das Ding» ist zu Gast im Musuem für Archäologie.

 

Exklusiver Stiefelknecht oder Folterwerkzeug? Neues Rätsel aus unserer Serie «Das Ding». Hättest du es gewusst?

 

Chemielabor oder mobile WG-Küche? Neues Rätsel aus unserer Serie «Das Ding». Dieses Mal zu Gast im Kunstmuseum Thurgau.

 

Kaffeekanne mit dem gewissen Etwas: «Das Ding» des Monats Juli ist nicht nur schön und zerbrechlich. Es war zu seiner Zeit wohl der letzte Schrei auf dem Gebiet sommerlicher Erfrischung. Aber womit hat es aufgetrumpft?

 

Infusionsständer oder Dusche mit Extras? In der ersten Folge unserer 2. Staffel zu Gast war ein Objekt aus dem Museum Rosenegg in Kreuzlingen.

 

Alle Folgen der Serie im Überblick gibt es im Themendossier «Das Ding»

 

 

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