von , 09.06.2015

Parolari verabschiedet

"So bleibt noch Arbeit für meinen Nachfolger Anders Stokholm übrig": Carlo Parolari, im Bild an der Eröffnung des Skulpturenwegs im Mai 2014. | © Rolf Müller

An der dritten Jahresversammlung des Kulturpools Regio Frauenfeld übernahm Frauenfelds neuer Stadtammann Anders Stokholm das Präsidium des Kulturfördervereins von seinem Vorgänger Carlo Parolari.

David Nägeli

Im Winter 2011 wurde der Verein Kulturpool Regio Frauenfeld aus der Taufe gehoben. Das Ziel: Ein gemeinsames Kulturförderungsinstrument für die Gemeinden der Region zu schaffen. Zur Gründung konnte der Verein neun der fünfzehn Gemeinden der Region Frauenfeld als Mitglieder gewinnen. Seither hat der Kulturpool mit bald 400'000 Franken diverse Kulturprojekte der Region unterstützt und ermöglicht.

"Mein Ziel war es, alle Gemeinden der Region im Verein zu versammeln", sagt Carlo Parolari, jüngst als Stadtammann von Frauenfeld abgetreten. Rund dreieinhalb Jahre nach der Gründung bleiben die Mitglieder aber noch die selben neun Gemeinden: Gachnang, Herdern, Hüttlingen, Hüttwilen, Matzingen, Pfyn, Stettfurt, Warth-Weiningen und Frauenfeld. "Aber so bleibt auch noch Arbeit für meinen Nachfolger Anders Stokholm übrig."

Die Bildhauerwoche und der Skulpturenweg im Frauenfelder Lindenpark profitierten von Geldern aus dem Kulturpool. Im Bild Barbara Schnetzler bei der Präsentation ihrer Skulptur 2014. (Bild: Rolf Müller)

Das Interesse ist wohl durchaus vorhanden: Einzelne Vertreter der übrigen Gemeinden besuchen die Jahresversammlungen des Kulturpools. Homburg, auch Teil der Region Frauenfeld, wird sich derweil nicht mehr zum Beitritt überreden lassen. Im Winter 2013 hat die Gemeinde mit Mammern, Steckborn und Berlingen den "Kulturpool Untersee-Rhein" gegründet, welcher nach vergleichbaren Prinzipien Kulturpojekte am Untersee fördert.

Viele Projekte aus Frauenfeld

Rund drei Fünftel der Projekte, welche sich an den Kulturpool wenden, stammen aus Frauenfeld. Als Vorzeigebeispiel nennt Christof Stillhard, Geschäftsführer des Vereins und Leiter des Frauenfelder Kulturamts, die Bildhauerwoche bzw. den Skulpturenweg im Lindenpark. Mit 13'000 Franken war das Bildhauerprojekt - neben der Wochenschau KellerSchuran - einer der grössten Empfänger der Gelder aus dem Kulturtopf.

Dieser ist übrigens noch nicht ganz ausgeschöpft: So wie im Vorjahr blieben noch Beitragsgelder (zur Hälfte von den Gemeinden und zur Hälfte vom Kanton beigesteuert) übrig. Diese Gelder werden für künftige Projekte zurückgestellt. Erneut ein Thema war deshalb auch die Bekanntmachung des Kulturpool-Angebots an der Jahresversammlung.

Beitrag für die fünfte Staffel der Wochenschau "KellerSchuran": Uwe Schuran (links) und Markus Keller. (Archivbild 27.12.14: Sascha Erni)

SKK-Ateliers für die ganze Region

Als Mitglied der Städtekonferenz Kultur (SKK) konnten sich bisher Kulturschaffende aus Frauenfeld für einen mehrmonatigen Auftenthalt in einem der Ausland-Ateliers der SKK bewerben. Fortan will Frauenfeld die Chance auf ein Atelier in Genua, Buenos Aires oder Kairo auch den übrigen Mitgliedsgemeinden des Kulturpools bieten. (Im September wird der Gachnanger Künstler Christian Wüthrich diese Gelegenheit wahrnehmen.)

125'000 Franken für Kulturprojekte

2014 erhielt der Kulturpool 55 Unterstützungsgesuche - das entspricht einem Zuwachs von rund 20 Prozent. Für beinahe 125'000 Franken bewilligte der Verein im vergangenen Jahr Projektbeiträge. Diese reichen von wenigen hundert bis zu 15'000 Franken. Der grösste Teil der Beiträge floss an Projekte aus Frauenfeld, regionale Projekte folgten an zweiter Stelle. Die Beiträge an Projekte aus den übrigen Gemeinden varieren von Jahr zu Jahr stark: 2014 war dabei für Gachnang und Warth-Weiningen ein kulturreiches Jahr.

Über die Vergabe der Projektbeiträge entscheidet der Vorstand des Kulturpools. Als Zentrum der Region stellt Frauenfeld zwei der sechs Vorstandsmitglieder des Vereins. Der Stadtpräsident - als Vorsteher des Kulturamtes - übernimmt auch das Präsidium des Kulturpools.

Neben den Frauenfeldern - ausser Stokholm durch die Gemeinderätin Sandra Kern vertreten - sitzen Walter Hugentobler (Gemeindeammann Matzingen), Andrea Waltenspül (Gemeinderätin Gachnang) und Ueli Bachofen (Gemeinderat Stettfurt) als Gemeindevertreter im Vorstand. Die Vertretung der Kulturschaffenden übernimmt die Theaterschaffende Katrin Sauter. Ausser Stokholm sind alle Vorstandsmitglieder seit der Gründung des Vereins im Vorstand aktiv. (dna)

www.kulturpool-regio-frauenfeld.ch