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von Brigitte Elsner-Heller, 31.08.2018

Vorhang auf!

Vorhang auf!
| © Quelle: Pixabay

Es ist soweit: Die Theater der Region starten in die Spielzeit 2018/2019. Wir bieten Ihnen einen Vorgeschmack auf das, was auf die großen Bühnen kommt (Teil I) und in diesem Teil, was in etwas kleinerem Rahmen im Thurgau sonst noch alles angesagt ist.


Teil II: Die „anderen“ Theater im Thurgau: Klein, aber fein


Theaterhaus Thurgau in Weinfelden

Theater Bilitz

Seit zehn Jahren ist das Theater Bilitz im Theaterhaus Thurgau in Weinfelden zu Hause, gemeinsam mit dem Theagovia Theater und der Bühni Wyfelde. Dass das von Roland Lötscher gegründete Theater gerade seinen 30. Geburtstag begeht, wird nicht auf der Bühne gefeiert. Statt einer Jubiläumsproduktion werden die Theaterleute mit alten und neuen Weggefährten im Herbst eine dreitägige Wanderung unternehmen.

Am 17. Februar 2019 wird dafür dann ein selbst entwickeltes Stück auf die Bühne kommen: „Gopf, Marta!“ von Agnes Caduff, Simon Gisler und Daniel R. Schneider wendet sich an Kinder ab 5 Jahren. Thema ist dabei Eifersucht und Neid – was Erwachsenen sicher auch nicht fremd sein dürfte. Martha, der Hund des Bäckers, träumt davon, das schöne Leben des Bäckers zu haben. Umgekehrt kann sich der aber auch gut vorstellen, nur gemütlich in der Backstube zu liegen. Eine chaotisch-witzige Geschichte soll es werden, in der es letztlich darum geht, auf die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen.



Simon Gisler und Daniel R. Schneider in der neuen Eigenproduktion für Kinder „Gopf, Marta!“.

Theagovia Theater

Das Theagovia Theater ist ab 3. November 2018 mit einer Eigenproduktion zu erleben: Das Stück „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“ ist im Untertitel als „Satire für drei Diktatorengattinnen und einen Dolmetscher“ ausgewiesen. Und wer könnte so etwas besser zu Papier gebracht haben als Theresia Walser. Unter der Regie von Michaela Bauer begegnen sich dann Imelda Marcos (Philippinen), Leila Ben Ali (Tunesien) und Margot Honecker (DDR) und werden vor Journalisten aus dem Nähkästchen plaudern. Eine Groteske, bei der „Realität“ Ansichtssache ist.

Bühni Wyfelde

Nachdem zunächst am 20. September 2018 Thomas Götz mit „Ergötzliches“ für Unterhaltung pur sorgt, kommt nach guter Tradition die Bühni Wyfelde dann zu Silvester groß raus. Am 31. Dezember 2018 hat die Eigenproduktion „Cash. Und ewig rauschen die Gelder“ Premiere (weitere Vorstellungen bis 26. Januar 2019). Die Farce von Michael Cooney kommt unter der Regie von Jean Grädel auf die Bühne.

Eric, der seiner Frau nie gestehen konnte, dass er arbeitslos ist, und sein Onkel George haben ein geniales, wenn auch illegales Geschäftsmodell entwickelt: Sie leben von Sozialleistungen fiktiver Untermieter. Bis eines Tages Mr. Jenkins vom Sozialamt vor der Tür steht ... Vorverkauf ab 8. Dezember 2018.

Die gesamte Programmvorschau für das Theaterhaus Thurgau (Start: 7. September 2018) unter www.theaterhausthurgau.ch

 

Theaterwerkstatt Gleis 5

Wo in Frauenfeld einst an Lokomotiven und Waggons geschraubt wurde, sind heute die Räumlichkeiten der Theaterwerkstatt Gleis 5. Die Plattform für Theaterprojekte konzipiert und erarbeitet seit sechs Jahren Theaterstücke vom Textbuch über die Kulissen bis hin zur Aufführung. Nach den Uraufführungen auf der eigenen Bühne gehen die Stücke in der ganzen Schweiz auf Tournee.

Bis Samstag, 1. September 2018, ist gerade noch das „Sommerstück“ der Theaterwerkstatt Gleis 5 zu sehen, das im Greuterhof in Islikon als Open Air gespielt wurde. „Am Hang“ nach dem Roman von Markus Werner (Regie: Noce Noseda) ist ein Kammerspiel, in dem zwei Männer wie zufällig im Tessin aufeinander treffen, die dieselbe Frau geliebt haben. Das Gespräch zwischen ihnen wird zu einem gefährlichen Katz- und Maus-Spiel.

 

 

Am 27. Oktober 2018 geht es in der Theaterwerkstatt in Frauenfeld weiter mit dem Monolog „Mein Leben in H0“ von Giuseppe Spina. Hat sich Erwin, genannt Jimmy, für ein Leben im Miniaturmaßstab entschieden? Er steht in seinem Keller vor der Modelleisenbahnanlage, an der er schon Jahrzehnte gebaut hat. Und er hat einen Vorschlaghammer in der Hand … Schauspiel: Joe Fenner, Regie: Christoph Rath.

 

Eine theatrale Stadtführung gibt es zur Weihnachtszeit in Frauenfeld mit „Josef! Joseph!“, nachdem 2016 bereits „Maria! Maria!“ zu erleben war. Joseph muss damit klarkommen, dass seine Frau ein Kind zur Welt bringt, das nicht das seine ist. Der Humor, der nach Ansicht der Theatermacher in gewissen Passagen der Weihnachtsgeschichte durchaus verborgen liegt, soll genauso zur Geltung kommen wie Berührendes. Ab Ende November. Schauspiel: Noce Noseda. Konzept und Regie: Giuseppe Spina.

 

Weitere Informationen zum Programm der Theaterwerkstatt Gleis 5 unter www.theaterwerkstatt.ch

 


Theater Jetzt!

Das Theater Jetzt mit Sitz in Sirnach wurde 1994 gegründet. Die Produktionen entstehen oft „aus dem Ort für den Ort“ und dessen Themen. Theater mit Kindern und Jugendlichen zu machen, stand von Anfang an auf dem Plan. „Nach Lust und Laune zeigt Theater Jetzt aber auch Sachen, die all diesen hehren Zielen widersprechen“, lässt das Theater heute heiter verlauten.

Am 1. November 2018 hat die Musik-Theater-Produktion „Cosmos Schwan“ in Horgen/ZH Premiere. Und zwar im Hotel und der Taverne Schwan. In Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein Horgen, dem Hotel und der Taverne Schwan sowie dem Kulturbau Winterthur erzählen Oliver Kühn, Andi Bissig und Valentin Baumgartner Geschichten des Hauses, seiner Bewohner und Gäste.

Für Frühjahr 2019 ist die Premiere von „Trainingslager. St. Gallens geplatzter Olympiatraum“ vorgesehen. Als Vorlage dient Théo Buffs Buch „St. Gallen – eine Stadt, wie sie nie gebaut wurde“. Oliver Kühn und Jacques Erlanger mischen in ihrem Stück historische Tatsachen und Fiktion und wollen damit auch Klischees reflektieren.

Weitere Informationen zum „Theater Jetzt!“ unter www.theaterjetzt.ch

Phönix Theater Steckborn

Das Phönix Theater startet nach der Sommerpause am 28. September 2018 mit einem Gastspiel von Fatima Dunn. Dass das Cello als Spielwiese für subtile Songs bestens geeignet ist, beweist die Musikerin mit ihrem Soloalbum „Birds and Bones“, auf dem sich die Singer-Songwriterin und Cellistin zwischen Klassik, Blues, Folk und Pop bewegt.

 

 

Am 3. November 2018 ist das Phönix Theater dann Gastgeber für die Jubiläumsfeier des Lokalfernsehens Steckborn, das seit 25 Jahren auf Sendung ist. Zur Feier ist die Bevölkerung herzlich einladen. Weitere Informationen folgen unter www.btv-kreuzlingen-steckborn.ch/25-jahre-lokalfernsehen-steckborn

 

Der Thurgauer Regisseur Jean Grädel, der die freie Theaterszene der Schweiz enscheidend mit geprägt hat, feierte kürzlich seinen 75. Geburtstag. Am 6. November 2018 soll nun der Mensch Jean Grädel sichtbar – oder noch sichtbarer – gemacht werden. Zu einem Gespräch eingeladen sind dafür fünf Personen, die mit ihm gearbeitet haben und ihn seit vielen Jahren kennen. Das Gespräch leitet der Schauspieler und Theaterleiter Daniel Rohr.

 

Er ist der Mann im Mond: Der Thurgauer Sänger und Pianist David Lang präsentiert am 22. November 2018 sein Solo-Programm „Mondjammern“ im Phönix Theater Steckborn. Der klassisch ausgebildete Tenor, der sich selbst am Klavier begleitet, gilt als musikalischer Geschichtenerzähler und genauer Beobachter des Alltags.

 

"Babettes Fest", das Theaterstück nach Tania Blixens Erzählung, ist ein lukullische Märchen von einer Köchin, die auszog, die Bescheidenheit zu lernen und dafür in der kleinen norwegischen Stadt, in der sie von zwei pietistischen Schwestern aufgenommen wurde, mit einem Fest der Sinne dankt. Das Stück kommt am 30. November 2018 auf die Steckborner Bühne. Babette wird dann gespielt von Verena Buss, die einem größeren Publikum bekannt ist.

 

Die Musik von Ernst Thoma und Octave Moritz spielt mit vielen Elementen aus der Musikgeschichte der letzten 30 Jahren. Anlehnungen an Minimal-Freejazz oder an die Neue Musik sind wichtige Bausteine. Zu hören sein wird dies am 8. Dezember 2018.

 

Auch junge Theaterbegeisterte finden im Phönix Theater ihre Bühne. Unter anderem mit „Chuchichästli“, das ab 26. Oktober 2018 auf die Bühne kommt und ein Theaterstück über unser Schubladendenken ist: Hanna kommt nach einem halbjährigen Hilfseinsatz zurück. Im Gepäck hat sie nicht nur Erinnerungen, sondern auch ihren neuen Freund Jean. Seine afrikanische Herkunft sorgt bei ihren Freunden für Gesprächsstoff. Dass Jean gebürtiger Schweizer ist, steht bald nicht mehr zur Debatte.

Sämtliche Rollen sind mit Laiendarstellern besetzt.

 

Und schließlich ist in der Vorweihnachtszeit, genau genommen am 22. Dezember 2018, eben noch Zeit für die „Sad Pumpkins“ mit ihrer „Sad Christmas“. Alle Jahre wieder Oldschool Jazz in der Vollmondbar! Niculin Janett (Saxofon und Gesang) und Noam Szyfer (Gitarre) transportieren amerikanische und europäische Weihnachtsklassiker in die Gegenwart. Unterstützung erhalten sie dabei von Mo Meyer am Kontrabass und Maxime Paratte am Schlagzeug.



Theater an der Grenze

Das Theater an der Grenze in Kreuzlingen feiert sein 50-jähriges Bestehen. Und das ab 14. Sepember 2018 mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen. Aus diesem Grund haben wir das Theater in einem eigenen Beitrag gewürdigt.

An dieser Stelle schon mal vorab: Herzlichen Glückwunsch!
www.theaterandergrenze.ch

 

 

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