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von , 06.05.2015

Kulturallianz trägt Früchte

Kulturallianz trägt Früchte
Miteinander Erfolg: Die Sommerfeste (hier 2014) sind ein Gemeinschaftswerk. | © Patrick Frischknecht

Im Herbst 2013 schlossen sich die drei Veranstaltervereine des Eisenwerks Frauenfeld zum Verein "Kultur im Eisenwerk" zusammen. Die Fusion beginnt Früchte zu tragen, sagt Geschäftsleiterin Claudia Rüegsegger.

David Nägeli

Bis vor rund eineinhalb Jahren veranstalteten drei Vereine im Eisenwerk: ProEisenwerk, Vorstadttheater und Neuer Shed sprachen sich zwar ab, doch ein starker, gemeinsamer Auftritt fehlte. Vor gut zehn Jahren wurde mit dem Kultursekretariat ein erstes organisatorisches Verbindungsglied geschaffen. Der gemeinsame Veranstaltungsverein folgte am 20. September 2013 - und das Zusammenwachsen ist noch lange nicht vorbei.

"Für unsere Gäste waren die unterschiedlichen Veranstalter kaum wahrnehmbar", sagt Claudia Rüegsegger, Geschäftsleiterin von "Kultur im Eisenwerk". "Für die interne Kulturarbeit bietet die neue Struktur aber diverse Vorteile." Seit April 2012 leitet Rüegsegger die Schnittstelle zwischen Programmgruppen, Vorstand, Mitgliedern und der Öffentlichkeit. Die "wohl einzige Theaterschaffende auf der Alpen-Nordseite mit einer Leidenschaft für Buchhaltung" kümmert sich auch um die Vereinsfinanzen.

Der ehrenamtliche Vorstand (von links): Ruth Bommer (HR/Recht), Petra Geiser (Finanzen), Fabrizio Hugentobler (Infrastruktur), Esther Menzi (Vizepräsidentin), Felix Rutishauser (Leitung Programmausschuss), Andres Schmid (Infrastruktur), Damian Wirth (Präsident). (Bilder: Patrick Frischknecht)

Gemeinsames Auftritt, gemeinsame Ziele

Die Gründe für die Fusion der Vereine waren vielseitig: Ein stärkerer, gemeinsamer Auftritt unter der Marke "Eisenwerk" sollte her, eine gemeinsame Homepage ebenfalls, und die Zusammenarbeit zwischen Shed, Vorstadttheater und Konzertsaal sollte wachsen. "Für gemeinsame Ziele braucht man gemeinsame Strukturen", sagt Rüegsegger.

Als Beispiel für die Synergien, die aus der näheren Zusammenarbeit entstehen, nennt Rüegsegger das Gastspiel des aktuellen Programms von Werner Widmer, alias Blues Max - die Kombination aus Theater und Musik wurde unter anderem auch im Eisenwerk selbst geprobt. Ein weiteres Beispiel bietet das jährliche Sommerfest. Unter dem Dach der alten Schraubenfabrik sind diverse Interessen versammelt - am 3. Juli ziehen alle an einem Strick.

Die Genossenschaft organisiert Führungen durch das Gebäude, die Konzertveranstalter haben die Swing-Band The Waffle Machine Orchestra geladen, in der Shed-Halle findet die Finissage der diesjährigen "Tanz mit Bruce"-Ausstellung "Manoeuvre" statt, der Vorstand von Kultur im Eisenwerk bedient an der Bar und auch für Kinder gibt’s Angebote.

Grosses Interesse an der Generalversammlung "Kultur im Eisenwerk" vom 19. März 2015, rechts Präsident Damian Wirth.

Starke Veranstaltungen in der Beiz

Auch allgemein ist Rüegsegger optimistisch für die Zukunft des Eisenwerks: "In Programmgruppen und Vorstand engagieren sich viele, auch neue Leute verschiedener Generationen mit grossem Einsatz. Das Verhältnis zu den Anwohnern hat sich in den letzten Monaten stark verbessert", sagt sie. "An zahlreichen Veranstaltungen wie zum Beispiel bei den local:now-Konzerten Comedy- oder Spoken-Word-Aufführungen haben wir ein breit gemischtes Publikum. Und auch die kulturellen Donnerstage in der Eisenbeiz sind sehr beliebt." So war die Eisenbeiz zum Beispiel bei der Gitarren-Ausstellung oder den Rolling-Stones- und Bob-Dylan-Abenden prall gefüllt.

Kultur im Eisenwerk

Der Verein "Kultur im Eisenwerk" umfasst mittlerweile fünf Programmgruppen: jazz:now, Shed, Sounds, Theater , Theaterprojektor und eine neue, noch namenslose Programmgruppe im Bereich Kulturvermittlung. Theaterprojektor und shed veranstalten Eigenproduktionen, während die anderen Gruppen Kulturschaffende aus aller Welt ins Eisenwerk einladen. Insgesamt 30 Veranstalterinnen und Veranstalter organisieren die rund 110 Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und Theateraufführungen im Jahr. (dna)


Als nächstes steht somit auch die Integration der Veranstalter in der Eisenbeiz in den Verein Kultur im Eisenwerk an. Eine Herausforderung ist die Positionierung des Eisenwerks: "Für einige sind wir auch nach gut 30 Jahren schlicht eine links-alternative Gruppe. Und für wieder um andere sind wir nicht alternativ genug", sagt Rüegsegger. "Doch vielleicht demonstriert das nur, dass im Eisenwerk eine grosse Vielfalt an Kultur Platz findet. Wir sind buchstäblich offen für alle."

 

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Mehr zum Thema:

Regionaler Kulturanker - thurgaukultur.ch vom 28.11.2014
Highlights im Eisenwerk - thurgaukultur.ch vom 1.09.2014
„Man neigt dazu, den Job zu unterschätzen“ - thurgaukultur.ch, 26.09.2012

www.eisenwerk.ch

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