Seite vorlesen

«Kunstmuseum soll in der Kartause bleiben»

«Kunstmuseum soll in der Kartause bleiben»
Logo der EVP Thurgau. Sie tritt auch bei der Grossratswahl 2020 an. | © Archiv

Grossratswahl 2020: Die Parteien im Kulturcheck. Die EVP Thurgau findet, die Museen sollten gerechter im Kanton verteilt sein. Mehr Geld brauche der Kultursektor nicht. Die EVP Thurgau hat aktuell 5 Sitze im Grossen Rat

Frau Rickenbach, das Thema Kultur findet sich nicht in ihrem Wahlprogramm. Warum nicht?

Das Thema Kultur findet bei uns indirekt Eingang im Bereich Bildung und Gesellschaft 

Welches sind die aus Ihrer Sicht wichtigsten Kultur-Projekte der neuen Legislatur?

Museumsstrategie für kantonale Museen.

Wo soll das Historische Museum Thurgau künftig beheimatet sein?

Die Museumsstrategie soll hier Antwort geben. Was gewichtet mehr: Abdeckung der Regionen, Zentralisierung der Museen im Hauptort? Für den Thurgau spräche die Abdeckung der Regionen

Wie sieht Ihre Vision für das Kunstmuseum Thurgau aus? 

Standort bei der Kartause beibehalten, Erweiterung anstreben, weil die Kartause an sich bereits ein Kunst- und Kulturobjekt ist. Andere Standorte müssten ähnliche Vorteile aufweisen.

«Der Thurgau tut sich gut daran, seine typischen Strukturen in die Waagschale für das Kulturangebot zu werfen.» 

Elisabeth Rickenbach, EVP-Grossrats-Kandidatin (Bild: zVg)

Welche Schwerpunkte wollen Sie in den kommenden Jahren in der Kulturpolitik setzen?

Museumsstrategie für kantonale Museen und die Förderung der Vielfältigkeit im kulturellen Bereich: Kunst, Theater, Literatur, Musik, Traditionen,

Welchen Stellenwert räumen Sie der Kulturpolitik in Ihrer politischen Arbeit ein?

Ich bin in der parlamentarischen Gruppe Kultur aus Interesse am kulturellen Geschehen im Kanton.

Wie könnte die Thurgauer Kultur über die Kantonsgrenzen hinaus sichtbarer werden?

Der Istzustand passt zum Thurgau.

Kann Kultur ein Standortfaktor für den Thurgau sein?

Durchaus, die Kartause Ittingen ist ein Leuchtturm. Andere Orte wie das Kloster Fischingen, der Arenenberg sowie diverse Schlösser haben prägenden Charakter. Dies sind aber alles statische Kulturgüter, wie auch die abwechslungsreich gestalteten Museen. Interessanterweise weniger sichtbar (oder eher im kleineren Rahmen) im Thurgau ist die gelebte Kultur (Traditionen, Theater, Musik). Hier liegt die Herausforderung zur Nähe von Winterthur, Zürich, ST. Gallen, welche ihre Kultur-Orte aufgebaut haben und in Ballungszentren installiert haben. Dem Thurgau fehlte mit seiner ländlichen Struktur dieses Ballungszentrum. Der Thurgau tut sich gut daran, SEINE typischen Strukturen in die Waagschale für das Kulturangebot zu werfen. 

Werden Künstlerinnen und Künstler aus Ihrer Sicht heute angemessen entlohnt für ihre Arbeit? Falls nein: Wie wollen Sie das ändern?

Ja.

Mit den 127 Millionen Franken aus dem TKB-Aktienverkauf würden wir… 

…einen kleineren Teil in den Erhalt von Kulturgüter (wie Kloster Fischingen). Und den grösseren Teil in Mensch und Umwelt investieren: Bildung (Schul-, Lehrlingsausbildung,), Nachhaltigkeit und Biodiversitätsprojekte, Wald,

So antworteten die anderen Parteien auf die Fragen

SP Thurgau: «Wir wollen freien Eintritt in allen Museen ermöglichen»

Grüne Thurgau: «Das kantonale Kulturbudgets sollte erhöht werden»

SVP Thurgau: «Das Historische Museum sollte in den Oberthurgau»

GLP Thurgau: «Der Oberthurgau hat für uns Priorität»

FDP Thurgau: «Das Kunstmuseum soll ein Leuchtturm für den Thurgau sein»

EDU Thurgau: «Kultur ist keine Frage des Standorts»

 

Wen wählen? Eine Zusammenfassung und Analyse aller Antworten finden Sie hier

 

CVP Thurgau und BDP Thurgau haben auf unsere Anfrage nicht reagiert.

 

Der Kulturcheck: Wir wollten im Hinblick auf die Kantonsratswahl am 15. März von den Fraktionen wissen, wie sie es mit der Kultur halten. Um ihre Haltung zu verschiedenen Themen abzufragen, haben wir einen Fragebogen entwickelt. In diesem stellten wir konkrete Fragen (beispielsweise zur Standortdebatte um das Historische Museum Thurgau), aber auch allgemeine Fragen zur Bedeutung von Kulturpolitik und der finanzielle Lage von Künstlerinnen und Künstlern. Zwei Wochen hatten alle Fraktionen Zeit, die Fragen zu beantworten.

 

Wir haben den Fraktionen überlassen, ob sie eine Fraktionsmeinung abgeben oder einzelne Kandidatinnen und Kandidaten zu Wort kommen lassen. Sieben der neun im Rat vertretenen Gruppierungen haben sich die Zeit genommen. Lediglich die CVP und die BDP antworteten trotz mehrfachen Nachfragens auf verschiedenen Kanälen nicht auf unsere Anfrage.

 

Die Wahl: Am Sonntag, 15. März, wird zum ersten Mal im Thurgau nicht nur der Grosse Rat neu gewählt, sondern auch die Mitglieder des Regierungsrats stehen zur Wahl. In unserem „Kulturcheck“ konzentrieren wir uns allerdings auf die Parlaments-Wahl.

 

Die Machtverhältnisse im Grossen Rat: Aktuell zählt der Grosse Rat 130 Mitglieder. Die Sitzverteilung lautet derzeit wie folgt. Die SVP hält 44 Sitze, CVP 20, FDP 20, SP 17, Grüne Partei 9, GLP 7, EVP 5, EDU 5 und BDP 3.

 

Kommentare werden geladen...

Werbung

Hinter den Kulissen von thurgaukultur.ch

Redaktionsleiter Michael Lünstroth spricht im Startist-Podcast von Stephan Militz über seine Arbeit bei thurgaukultur.ch und die Lage der Kultur im Thurgau. Jetzt reinhören!

Die «Tipps der Woche» #13/14

Unser «Service culturel» - die Highlights aus Magazin & Agenda - verpackt in unseren kompakten Newsletter. Immer montags in deiner Mailbox. Oder hier zum Nachlesen:

Wir lotsen dich durchs Thurgauer Kulturleben!

Abonniere jetzt unsere Newsletter! Oder empfehle unseren Service Culturel weiter. Danke.

Kultur für Klein & Gross #18

Unser Newsletter mit den kulturellen Angeboten für Kinder und Familien im Thurgau und den angrenzenden Regionen bis Mitte Mai 2024.

#Kultursplitter - Agenda-Tipps aus dem Kulturpool

Auswärts unterwegs im März/April - kuratierte Agenda-Tipps aus Basel, Bern, Liechtenstein, St.Gallen, Winterthur, Luzern, Zug und dem Aargau.

Literaturpreis «Das zweite Buch» 2024

Die Marianne und Curt Dienemann Stiftung Luzern schreibt zum siebten Mal den Dienemann-Literaturpreis für deutschsprachige Autorinnen und Autoren in der Schweiz aus. Eingabefrist: 30. April 2024

Die Theaterwerkstatt Gleis 5 sucht Verstärkung!

Gesucht wird eine Person für die Buchhaltung und Administration, ca. 50%. Weitere Informationen hier:

Thurgauer Forschungspreis

Noch bis zum 31. März läuft die Ausschreibung des mit 15’000 Franken dotierten Forschungspreises Walter Enggist.

Atelierstipendium Belgrad 2025/2026

Bewerbungsdauer: 1.-30. April 2024 über die digitale Gesuchsplattform der Kulturstiftung Thurgau.

Recherche-Stipendien der Kulturstiftung

Bewerbungen können bis 31. März 2024 eingereicht werden.

Ähnliche Beiträge

Kulturpolitik

Wie wir die Museumskrise lösen können

Die Ausbaupläne bei den kantonalen Museen sind gescheitert. Wie geht es jetzt weiter? Eine klare Fokussierung wäre ein Anfang. Ein Aufruf zur Debatte von Kurt Schmid. mehr

Kulturpolitik

Wen wählen? Die Parteien im Kulturcheck

Finanzen, Museen, Lotteriefonds: So positionieren sich Thurgauer Politiker:innen vor den Grossratswahlen am 7. April zu den wichtigsten kulturpolitischen Fragen der nächsten Jahre. mehr

Kulturpolitik

„Neuer Standort für das Kunstmuseum in urbanem Raum“

Grossratswahl 2024: Die Parteien im Kulturcheck. Die SVP fordert mehr schweizerische Kultur in den Schulen und hält an der Planung für ein neues Museum in Arbon fest. mehr