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Musikschulen wollen fusionieren

Musikschulen wollen fusionieren
Der Kanton will musikalische und tänzerische Talente stärker fördern. Das Bild zeigt eine Szene der Jugendmusik Kreuzlingen | © Jugendmusik Kreuzlingen

Aus zwei mach eins: Musikschule und Jugendmusik wollen sich in Kreuzlingen zusammenschliessen. Gemeinsam will man stärker werden. Gebührenerhöhungen sind bislang nicht geplant.

Der Strukturwandel in der Musikschullandschaft ist jetzt auch in Kreuzlingen angekommen: Musikschule Kreuzlingen und Jugendmusik Kreuzlingen wollen fusionieren. Das gaben die beiden Vereine jetzt in einer Medienmitteilung bekannt. «Wir arbeiten schon heute eng zusammen und etliche Lehrkräfte sind an beiden Schulen tätig. Auf längere Sicht macht es jedoch Sinn, die Kräfte noch weiter zu bündeln», erklären die beiden Präsidenten Bernhard Weber und Ciril Schmidiger in der Mitteilung. Dieser Schritt ist wohl nun auch eine Reaktion auf anstehende Änderungen im Musikschulverband und der künftigen Zusammenarbeit mit dem Kanton. Bereits vor einigen Monaten gab es dazu eine öffentliche Debatte

Die jetzige Entscheidung sei auch «mit Blick auf die Anforderungen des Kantons bei Qualitätsstandards und der Finanzierung» getroffen worden. Demnach werde hierbei künftig wohl eine gewisse Mindestgrösse einer Musikschule vorausgesetzt. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Kanton eine Arbeitsgruppe zur Zukunft der Musikschulen eingesetzt. Erste Ergebnisse sollen bis Ende 2019 erarbeitet sein. Themen, die dort behandelt werden sollen, sind nach Angaben von Martin Schläpfer vom Amt für Volksschulen: Überprüfung der gesetzlichen Rahmenbedingungen der Musikschulfinanzierung inklusive möglicher Finanzierungsmodelle, eine Vereinheitlichung der Administration beziehungsweise Rechnungslegung, sowie eine Definition von Qualitätsstandards im Bereich der Unterrichts- und Schulqualität. Wohl auch deshalb haben beide Kreuzlinger Vorstände nun beschlossen, ein Projekt zur Vorbereitung des Zusammenschlusses bis 2021 zu starten. Definitive Beschlüsse sollen an den Vereinsversammlungen im Mai 2020 gefasst werden. Insgesamt soll die Fusion die Musikschullandschaft in Kreuzlingen stärken. 

Die Hoffnung: Bessere Überlebenschancen durch neue Grösse

«Eine Schule, die dank grösseren Pensen für Lehrpersonen ein attraktiver Arbeitgeber sein und dank ihrer Grösse auf allen Ebenen die in Zukunft geforderte Qualität sicherstellen und interessante Projekte realisieren kann. Der zusammengeschlossene Verein soll zudem vielfältige Möglichkeiten bieten, in Ensembles gemeinsam zu musizieren, und insbesondere für das Aushängeschild „Jugendmusik Kreuzlingen“ den notwendige Nachwuchs und damit den langfristigen Bestand sicherstellen», so die beiden Präsidenten in ihrer Mitteilung.

Auf Nachfrage erklärte Bernhard Weber, dass eine Erhöhung der Gebühren nach der Fusion nicht vorgesehen sei. Der Unterricht werde auch voraussichtlich weiterhin in den beiden bestehenden Liegenschaften weitergeführt. «Für Aussagen über organisatorische Ausgestaltung ist es noch zu früh», so Weber. 

Musikschule und Jugendmusik

Die Musikschule Kreuzlingen besteht seit 1976. Sie unterrichtet gut 1’000 Schülerinnen und Schüler, davon gegen 400 im Bereich Tanz und Akrobatik. Die Jugendmusik Kreuzlingen wurde 1871 gegründet. Zur Sicherung des musikalischen Nachwuchses bietet sie seit dem Jahr 1965 Blasmusikunterricht an. Zurzeit zählt ihre Musikschule rund 220 Schülerinnen und Schüler. Neben dem schweizweit bekannten Jugendblasorchester führt sie in verschiedenen Altersstufen auch drei Nachwuchsformationen. 

 

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