von Brigitte Elsner-Heller, 27.01.2020
Theaterblitze in Sicht
Das Theater Bilitz startet mit seinem Stück „Wer bist du denn?“ und der Reihe „theaterblitze“ ins Jahr 2020. In Weinfelden, Frauenfeld und Kreuzlingen ist von Februar bis Mai Theater für Kinder und Jugendliche zu erleben, in Schulen und bei Familienvorstellungen.
Das Theater Bilitz steht seit über 30 Jahren für anspruchsvolles Theater für Kinder und Jugendliche (immer natürlich auch für Erwachsene), das Spass machen soll. Auch wenn manche Themen gar nicht so ohne sind. Wenn es zum Beispiel um die Frage geht, wie man damit umgehen kann, wenn auf einmal eine unbekannte Nase – oder auch Pfote – vor einem auftaucht.
„Wer bist du denn?“ erzählt hier die Geschichte von Joscho und Céline, die wahrlich ein ungleiches Paar sind. Céline ist eine Wanderratte, die ein Unglücksfall aus Paris weggetrieben hat. Nun ist sie auf dem Weg nach Osten, denn an der Wolga sollen noch Verwandte von ihr leben. Aus diesem Osten wiederum kommt Joscho, der schon rein körperlich ein anderes Kaliber ist. Er war Tanzbär und hat aus nachvollziehbaren Gründen das Weite gesucht – was für ihn im Westen liegt.
Das Stück „Wer bist du denn?“, das vom 10. Februar bis zum 22. März gespielt wird, ist aus Improvisationen mit Agnes Caduff und Simon Gisler entstanden und für Kinder ab 5 Jahren geeignet. Es gibt wie immer Schul- und Familienvorstellungen, Regie führt Roland Lötscher. Sprache ist das vertraute Schweizerdeutsch. Die Schulvorstellungen im Theaterhaus Thurgau finden in Zusammenarbeit mit der Weinfelder Kindertheaterwoche statt, die von Dominik Anliker initiiert wurde.
Trailer zu „Wer bist du denn?“
Die „theaterblitze 2020“
Roland Lötscher. Leiter des Theater Bilitz, wird bei den „theaterblitzen“, die zum 11. Mal stattfinden und Gastspiele anderer Theater in die Region bringen, auch selbst wieder auf der Bühne stehen, und zwar in „Das Herz eines Boxers“ für Jugendliche ab 13 Jahre. Eine Geschichte über das k.o.-Gehen und Wiederaufstehen, das seit 21 Jahren zum Repertoire gehört und nicht altert.
„Was unter den Menschen läuft, ist gleich geblieben“, sagt Roland Lötscher. Nur die Rolle des jugendlichen Protagonisten müsse naturgemäss in Abständen neu besetzt werden – man ist unterdessen bei der fünften Umbesetzung angekommen. Die Aufführungen sind im März.
Trailer zu „Das Herz eines Boxers“
Februar: „Cie FREAKS UND FREMDE“ aus Dresden
Doch nun zu den Gästen, die die „theaterblitze“ mit tragen. Zum ersten Mal ist „Cie FREAKS UND FREMDE“ mit dabei, die Compagnie kommt aus Dresden und bringt „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ mit, die für Kinder ab 7 Jahren geeignet und eine traurig-schöne Geschichte mit Live-Musik ist. Im Zentrum der Bühne steht ein ausgestopfter Fuchs – ein Abenteuerleben, das nun noch einmal abschnurrt. Die grosse Uhr, die über allem hängt, gerät ins Stocken, läuft rückwärts und die Zeit bekommt Risse. Das letzte Abenteuer heisst „Vergessen“, und die Geschichte endet wie sie begann: mit einem Foxtrott.
Sabine Köhler und Heiki Ikkola arbeiten seit 2006 als Compagnie zusammen und versammeln für ihre Projekte Theatermacher, Bildende Künstler und Musiker in Teams, die über längere Zeiträume Arbeits- und Lebensstrategien ausprobieren und weiterentwickeln.
Trailer zu „Cie FREAKS UND FREMDE“
März: Theater Sgaramusch aus Schaffhausen
Das Theater Sgaramusch ist nicht zum ersten Mal dabei, jetzt kommt es mit seiner Inszenierung des Clowns-Stückes„Tätärätätäää“ (in Schweizerdeutsch). Aber werden sich die Clowns wirklich getrauen, auf die Bühne zu kommen? Müssen sie nicht dann viel zu viel auf einmal können? Das Stück spiegelt die Ängste wider, die Kinder befallen können, wenn sie in den Kindergarten oder dann ich die Schule gehen. Eine Koproduktion mit dem Schlachthaus Theater Bern, dem GZ Buchegg Zürich und dem Theaterhaus Thurgau Weinfelden.
März/Mai: Figurentheater Lupine aus Biel
Das Figurentheater Lupine bringt mit „Zugvögel“ ein Stück mit, in dem es wieder einmal ums Ankommen, ums Heimisch-Werden in der Fremde geht. So geraten die Zugvögel, die sich vergnügt in den Baumwipfeln niederlassen, schnell mit den Spatzen aneinander. Doch als sie im Herbst weiter ziehen, will Pauline bleiben. Sie will Freunde haben und den Schnee sehen. Kathrin Leuenberger verbindet in ihrem Spiel bildende und darstellende Kunst, um die Fantasie anzuregen. Ab 5 Jahre, auf Schweizerdeutsch.
Trailer zu „Zugvögel“
April: Théatre de la Grenouille aus Biel
„Die wahre Geschichte von Regen und Sturm“ wird vom Théatre de la Grenouille für alle ab 9 Jahre erzählt. Diese Geschichte handelt von der Jugendlichen Ruth, die etwas anders ist, die Ordnung genauso mag wie Primzahlen. Ruth ist Autistin, was ihr das Leben mit anderen Menschen nicht ganz so einfach macht. Nur gut, dass es „Regen“ gibt, ihren Hund.
Doch der verschwindet eines Tages bei einem Sturm, und Ruth macht sich auf, ihn zu finden. Die Geschichte einer Ermutigung angesichts einer Welt, in der es für einen Menschen mit hochfunktionalem Autismus eine Überfülle von Eindrücken gibt, wird aus der Perspektive von Ruth erzählt.
Trailer zu „Die wahre Geschichte von Regen und Sturm“
Es läuft rund
Noch nie hat es so viele Vorstellungen gegeben wie bei den diesjährigen „theaterblitzen“, was auch daher kommt, dass das Angebot in Frauenfeld erweitert wurde und die Weinfelder Kindertheaterwoche aus der Taufe gehoben wurde. Viele der Schulvorstellungen sind bereits ausgebucht.
Öffentliche Vorstellungen
Reservationen öffentliche Vorstellungen Theaterhaus Thurgau : Tel. +41 (0) 71 622 20, www.theaterhausthurgau.ch , info@theaterhausthurgau.ch
Vorverkauf öffentliche Vorstellungen Theater an der Grenze: Tel. +41 (0) 71 672 38 40, www.starticket.ch
Reservationen öffentliche Vorstellungen Kultur im Eisenwerk: Über Regio Frauenfeld Tourismus, Tel. +41 (0) 52 721 99 26
Schulvorstellungen
Anmeldung für Schulvorstellungen unter www.theaterblitze.ch
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