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Bleibt fast alles wie gehabt: Das Kunstmuseum Thurgau wird in den nächsten Jahren saniert statt erweitert. | © Von Fotographie Mirjam Wanner - Kunstmuseum Thurgau, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32771223

Noch vor drei Jahren hatte die Erweiterung und Sanierung des Kunstmuseums höchste Priorität in der kantonalen Kulturpolitik. Geblieben ist davon wenig. Jetzt soll nur noch saniert und optimiert werden. (Lesedauer: ca. 1 Minute)

„Die Sanierung des Kunstmuseums Thurgau ist aus raumklimatischen und energetischen Gründen unerlässlich, die Erweiterung zudem notwendig, um dem Kunstmuseum eine zukunftsträchtige Weiterentwicklung zu ermöglichen“. Es ist gerade mal drei Jahre her, dass dieser Satz in einem offiziellen Schreiben des Thurgauer Regierungsrats stand. Die Baustelle Kunstmuseum genoss damals höchste Priorität in der Politik, die Entwicklung des Historischen Museums wurde als weniger wichtiger erachtet. Und heute? Haben sich die Verhältnisse vollkommen umgekehrt.

Das Historische Museum bekommt eine neue Dependance in Arbon und eine Sanierung der Räumlichkeiten des bisherigen Standorts im Schloss Frauenfeld. Und das Kunstmuseum muss weitgehend schauen, wie es unter den aktuellen Gegebenheiten auch in Zukunft arbeiten kann. Im Mai 2020 hatte sich die Politik endgültig gegen einen Erweiterungsbau in der Kartause Ittingen entschieden. Vor allem auch deshalb, weil eine solche Vergrösserung um 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche wohl nicht ohne Konflikte mit dem Denkmalschutz möglich gewesen wäre.

15 Millionen Franken will der Kanton in das Kunstmuseum investieren

Deshalb nun der Stimmungsumschwung in der Politik: Das Kunstmuseum solle nun für 15 Millionen Franken saniert und optimiert werden, heisst es in einer Medienmitteilung des Kantons. Zudem ist von einer „allfälligen massvollen Erweiterung“ die Rede, die das Ziel habe, „den Museumsbetrieb an diesem besonderen Ort für die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse zu garantieren“. Das hatte Kantonsbaumeister Erol Doguoglu bereits vor einem Jahr so angedeutet.

Neu ist, dass jetzt ein Architekten-Wettbewerb ausgeschrieben wird, der „qualitativ hochstehende Vorschläge für die Museumserneuerung“ bringen soll. Start dafür ist im Juni, die Gewinnerprojekte sollen im Februar 2022 gekürt werden. Wenn alles wie geplant verläuft, dann sollen die Bauarbeiten Mitte 2024 starten. Die Wiedereröffnung des Kunstmuseums könnte dann Mitte 2026 erfolgen.

 

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